Kulturministerin Martina Münch, die aus terminlichen Gründen nicht zur Jubiläumsfeier am Freitagabend kommen konnte, sagte der Märkischen Oderzeitung: "Die Galerie ist ein überaus attraktiver Kunst- und Kommunikationsort mitten in der Stadt. Dass diese Entwicklung möglich wurde, ist besonders dem Förderkreis Bildende Kunst e.V. Bernau zu verdanken, der in der Umbruchssituation der friedlichen Revolution und der Wiedervereinigung die Galerie sicherte und profilierte", so die SPD-Politikerin. Mit ihrem vielschichtigen Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm finde die Galerie heute bei Besuchern und Künstlern große Aufmerksamkeit und Anerkennung. Ganz besonders freue sie sich, so Münch weiter, dass die Galerie aktuell das 100-jährige Bauhaus-Jubiläum mit der Ausstellung "Did you mean Bauhaus?" und dem Projekt "Bauhaus Labor" aufgreife. "Das passt wunderbar zu Bernau mit der ehemaligen Bundesschule des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes als Teil der länderübergreifenden Unesco-Welterbestätte".
795309
Die Vorsitzende des städtischen Ausschusses für Kultur und Soziales, Dagmar Enkelmann (Linke), zitierte in ihrer Rede die langjährige Galerieleiterin Gunda Ihlow. Nach deren Überzeugung steht die Galerie "im Spannungsfeld von Regionalität und Globalität". Ihr sei aufgetragen, Zeitphänomene sinnlich greifbar zu machen. "Diesem Auftrag ist die Einrichtung gerecht geworden", betonte Enkelmann. Die Galerie sei in ihren Anfangsjahren vor allem ein Ausstellungsort für Künstler aus Bernau und der Region gewesen. Davon wünsche man sich heute wieder mehr, so die Stadtverordnete unter dem Beifall der zahlreich erschienenen Gäste. Enkelmann hob ferner hervor, dass die seit 2013 bestehende Trägerschaft durch die Best Bernauer Stadtmarketing GmbH ein Garant dafür sei, dass die Galerie eine nichtkommerzielle Einrichtung bleibt.
Die Ausschussvorsitzende wies auch bereits auf das Jahresprogramm 2020 hin. Anlässlich des 75 Jahrestages der Befreiung von Krieg und Nationalsozialismus wird sich die städtische Galerie dem Thema "Die Kunst des Friedens" widmen. Eine unabhängige Fachjury hat dazu aus 89 eingereichten Bewerbungen fünf Projektvorschläge ausgewählt.
Neue Leiterin vorgestellt
Nachdem Friedemann Seeger und Christa Maria Jeitner noch einmal einen Blick auf die Gründungsjahre der Galerie geworfen hatten, ergriff die Vorsitzende des Förderkreises Bildende Kunst Bernau, Christine Fritsche, das Wort. "Die Galerie ist enorm wichtig und sie zeigt, dass es kunstinteressierte Menschen in Bernau gibt". Dem Wunsch, mehr Ausstellungen mit Werken regionaler Künstler zu zeigen, werde man sich nicht verschließen, erklärte Christine Fritsche.
Anlässlich des Jubiläums stellte sich auch die neue Galerieleiterin Frederiek Weda vor. Die 1988 in den Niederlanden geborene Kunstwissenschaftlerin arbeitete viele Jahre als freie Kuratorin. Zuletzt absolvierte sie ein Volontariat bei Goldrausch Künstlerinnenprojekt.