Die Bilanz, die Othmar Nickel am Montagabend beim Neujahrsempfang der Bernauer CDU zur Arbeit der Stadtfraktion zieht, ist positiv. In den vergangenen fünf Jahren hätten die CDU-Stadtverordneten zeitlich einen ganzen Monat miteinander verbracht und mehr als 30 Anträge ins Parlament eingebracht - unter anderem zur Verkehrsberuhigung vor Schulen, zur Wiederbelebung des Neubürgerempfangs der Stadt und zur Live-Übertragung der Sitzungen der Stadtverordnetenversammlung im Internet, zählt er auf. „Kommunalpolitik ist nichts anderes, als dass sich Bürger für Bürger engagieren“, stellt der Fraktions-Chef fest, weist auf die „wichtigen Wahlen, die auch Weichen stellen werden“ in diesem Jahr hin und wünscht sich für die CDU „mehr Wählerstimmen“. „Die brauchen wir, um in der Stadtverordnetenversammlung weitere Mandate haben und damit mehr erreichen zu können“, sagt Nickel.
Die Abschaffung der Beitragspflicht beim Straßenausbau, die Schaffung einer funktionierenden Verkehrsinfrastruktur in Bernau und im Niederbarnim sowie der Zehn-Minuten-Takt der S-Bahn zwischen Bernau und Berlin-Buch - dies sind im Wahljahr 2019 wichtige Anliegen der CDU, bekräftigt auch Stadtverbandsvorsitzender Daniel Sauer. Zum Wahlprogramm will er nichts sagen, nur soviel: Die Erkenntnisse, die die Bernauer CDU bei ihrer Sommerumfrage „Wir hören zu!“ gewann, will sie in ihrem Programm umsetzen.
Der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Brandenburger Landtag, Rainer Genilke, startet sodann einen Exkurs durch die Themen, mit denen die CDU auf Landesebene punkten will. In der Landtagsfraktion sei gerade eine Konzeption beschlossen worden, mit der die Bürger künftig von Windkraftanlagen profitieren sollen - durch eine Einmalzahlung an die jeweiligen Kommunen, in der Anlagen stehen. Das steigere die Akzeptanz, glaubt  Genilke. Der Finsterwalder widmet sich dann seinem Fachgebiet Verkehr, insbesondere dem Schienennahverkehr. Aus allen brandenburgischen Oberzentren soll Berlin mit dem Zug in 60 Minuten, aus allen Mittelzentren, zu denen Bernau zählt, in 90 Minuten erreichbar sein, nennt er eine Forderung. Er weiß, dass die Bernauer um den Zehn-Minuten-Takt auf der S 2 kämpfen, doch damit seien sie nicht allein. Andere Regionen würden die gleiche Forderung erheben. „Die S-Bahn-Anbindung ist das größte Problem“, sagt Genilke.
Daniel Sauer präsentiert den etwa 70 Gästen des Empfangs schließlich noch „Berni” - das Maskottchen, mit dem die CDU in den Wahlkampf ziehen will. Der putzige Wal soll Wähler mobilisieren - natürlich für die CDU.