Wer mit offenen Augen durch Bernau läuft, entdeckt immer irgendein Problem. Mitunter wird dann schnell auf Staat und Politik, die mal wieder dies und jenes nicht im Griff haben, geschimpft. Doch es gibt durchaus Möglichkeiten, Missstände systematisch zu melden. Die Stadtverwaltung in Bernau bittet dieser Tage geradezu darum, sich zu beschweren.
„Die Ämter können nicht jeden Schaden wahrnehmen“, sagt Danilo Bahn von der Stadtverwaltung in Bernau. Insofern würden sich die Mitarbeiter im Rathaus über Unterstützung von Bürgern freuen. Bereits seit acht Jahren steht dafür auch in Bernau das „Maerker-Portal“ zur Verfügung. Dort können Bürger rund um die Uhr und an sieben Tagen in der Woche Schäden oder andere Probleme melden.
Immer mehr Meldungen von Mängeln
Und das Angebot wird auch schon angenommen. „Sichtbar wird das vor allem an den zunehmenden Meldungen von Jahr zu Jahr“, heißt es aus der Stadtverwaltung. Konkrete Zahlen zu den Meldungen gibt es aus dem Bernauer Rathaus zwar nicht, aber immerhin eine Aussage dazu, was am meisten beklagt wird: Am häufigsten werden defekte Straßenlaternen, gefährliche Schlaglöcher, wilde Mülldeponien und „unnötige Barrieren“ gemeldet.
Doch wie funktioniert das „Maerker-Portal“ eigentlich? Zu finden ist es auf der Internetseite der Stadt www.bernau.de unter der Rubrik „Rathaus & Service“. Dort gibt es den Unterordner „Bürgerservice“, in dem der „Maerker-Mängelmelder“ zu finden ist.
Beschwerde-Portal ist einfach zu bedienen
Der Ablauf ist sehr simpel und für jeden verständlich, da jeder Schritt erklärt wird. Zunächst wird abgefragt, um welchen Schaden es sich handelt. Man kann ein Foto hochladen und den Standort des Problems lokalisieren. Die Angaben von Kontaktinformationen sind freiwillig. „Diese sind nur für Mitarbeiter der Kommune und nicht für die Öffentlichkeit sichtbar und dienen für Rückfragen oder zur Übermittlung des Standes der Problembearbeitung für den Meldenden selbst“, erklärt die Stadtverwaltung.
Der Bearbeitungsstand wird durch ein Ampelsystem deutlich, wobei rot anzeigt, dass der Hinweis eingegangen ist. Gelb bedeutet, dass der Hinweis geprüft wird und dann in Bearbeitung ist. Wenn das Problem erledigt ist, wechselt die Ampel auf Grün. Grün/gelb bedeutet, dass die Kommune mit ihren Fachämtern für die Problembeseitigung nicht zuständig ist, die Sachlage aber an die zuständige Behörde weitergeleitet wurde. Für Hinweise, die bis 14 Uhr eingehen, erhält der Nutzer bis spätestens 18 Uhr des folgenden Werktages eine Eingangsbestätigung und innerhalb der nächsten drei Werktage eine verbindliche Antwort.
Wenn Schäden schnell gemeldet werden, werden sie auch schneller behoben, betont das Rathaus. „Die Stadt freut sich, wenn mehr Bürger ‚Maerker‘ annehmen und es beim Sichten eines Schadens nutzen. Damit helfen Sie sich und den Ämtern“, bittet Danilo Bahn.