Dieser steht der Verbandsversammlung im Niederbarnimer Wasser- und Abwasserverband (NWA) vor und soll, laut Bury, die politische Verantwortung für die mangelnde Kontrolle des Verbandes durch die kommunalen Mandatsträger übernehmen.
Wie der AfD-Fraktionschef begründet, bestehe das Problem Schwarzwasser seit Jahren in der Gemeinde. "Das kristallisiert sich in dieser Debatte zunehmend heraus, ohne dass die Sorgen der Bürger jemals ernst genommen wurden. Die Bürger haben nämlich ein Recht auf sauberes und gesundes Trinkwasser und wollen kein schwarzes Wasser."
Bury hat wegen des Schwarzwassers zunächst eine Sondersitzung der NWA-Verbandsversammlung beantragt, jedoch lehnte Liebehenschel es bislang ab, diese einzuberufen. Bury formulierte seinen Antrag am 15. August, bekam aber anfangs keine Antwort. Drei Tage später bestätigte Verbandsgeschäftsführer Matthias Kunde den Eingang des Schreibens und informierte, den Antrag an die Stimmführer der Verbandsmitglieder weitergeleitet zu haben.
Christian Braungard, Kämmerer des Gemeinde Wandlitz, schickte einen Bearbeitungshinweis. Uwe Liebehenschel wurde dann auf Burys Nachfrage am 19. August deutlich. "Ich kann und werde Ihnen keinen Bescheid ausstellen. Nehmen Sie bitte die Antwort zur Kenntnis und lassen Sie bitte den NWA mit seinen Mitarbeitern seine Arbeit machen, anstatt Sitzungen zu organisieren", ließ Liebehenschel wissen.
Wie er am Donnerstag argumentierte, werde eine Verbandsversammlung keine Veränderung in der Thematik bewirken. "Die Verbandsversammlung kontrolliert den NWA mit seinen Wirtschaftsplänen und Investitionen. Aber das tägliche Geschäft verantwortet der Geschäftsführer. Ich werde kein Tribunal für Herrn Kunde organisieren."
Bury bewertet Liebehenschels Antwort durchaus anders. Die "Originalität und Authentizität" Liebehenschels werde wahrnehmbar. "Mit der oben zitierten, oberflächlichen und ignoranten Antwort auf meinen Antrag verhöhnen Sie zugleich die von diesem mindesten gesundheitsgefährdenden Vorgang betroffenen Bürger unserer Gemeinde und offenbaren Ihr Desinteresse! Hier geht es auch um besonders schutzwürdige Säuglinge und Kinder!"
Demnach sei es sehr wohl die Aufgabe der Verbandsversammlung, den Verband zu überwachen. "Ich finde es nicht angebracht, mit der Verbandsversammlung bis zum Dezember zu warten und eine Art kleine Weihnachtsfeier zu organisieren. Wir brauchen keinen Schutzschirm für Geschäftsführer Matthias Kunde." Der Wandlitzer Bürgermeister Oliver Borchert trifft Kunde am Dienstag, um sich informieren zu lassen.