Was gehört zum Brandenburger Weihnachtsmarkt wie die Kerze aufs Adventsgesteck? Die Freiwilligen Feuerwehren aus Schmerzke und Göttin mit ihren dampfenden Gulaschkanonen! Stets am Samstag des ersten Adventswochenendes, wenn die offizielle Markt-Eröffnung ansteht, schwingen die Kameraden an der Katharinenkirche die Kochlöffel.
Aber nicht in diesem Jahr. Sah es bis zum Montagmorgen noch so aus, als könnte fürs Kochen groß eingekauft werden, hielt der Göttiner Ortswehrführer Bernd Karge sicherheitshalber Rücksprache mit der Stadtverwaltung. Ergebnis: „Wir sollen wie bei einer Veranstaltung die 2G-Regel einhalten, müssen den Platz absperren, den Zugang regulieren und müssen auch kontrollieren, ob die Kunden geimpft oder genesen sind. Dann könnte zügig und mit Abstand die Essenausgabe erfolgen.

„Das ist alles zu aufwendig!“

Der Verzehr hätte dann am Stehtisch allein oder in Familie erfolgen können“, erklärt Karge und verkündet: „Das ist alles zu aufwendig, hätte auch unseren Glühweinausschank erschwert, und so richtig Freude käme beim Essen auch nicht auf. Also verzichten wir dieses Jahr schweren Herzens auf unsere Aktion und kochen 2022 wieder für den guten Zweck.“ 
Dass wenig später die Landesregierung die ganz große Veranstaltungs-Keule herausholen würde, war da noch nicht absehbar. Umso sinnvoller also der Verzicht. Schade dennoch, um die Hausmannskost und um die Einnahmen.

Die Erlöse taten gut  

Wurden in Vorjahren die DRK-Kinderweihnachtsfeiern, die Aktionen Traumtaler und Sterntaler unterstützt, sollte das Engagement zweimal den eigenen Ortsteilen helfen, woraus 2019 ein schickes Kletterhaus für die Kita Göttin resultierte. „Dieses Jahr sollte die Kita Schmerzke an der Reihe sein, die sich ein Klettergerüst für ihren Außenspielplatz wünscht“, verrät Bernd Karge, der hofft, dass die benötigten  2.000 Euro endlich nächstes Jahr ‚eingekocht’ werden dürfen.
Für die Göttiner Gulaschkanone ist das alljährliche Weihnachtsmarkt-Kochen wenigstens nicht der einzige Einsatz im Jahr. Anfang November sorgte sie schon für die rustikale Beköstigung zur BLB-Personalversammlung im Paulikloster, hat kürzlich auf Bestellung die Göttiner mit Eisbein versorgt, „und wir waren im Sommer schon im kochenden Spendeneinsatz.

Nach segensreichem Wirken geht’s auf die „Krankenstation“

Nach der Flutkatastrophe haben wir 3.500 Euro eingenommen und einem Flutopfer im Ahrtal zukommen lassen, das ursprünglich aus Göttin stammt“, schildert Bernd Karge. Und weil das feuerrote Kochmobil, das dem Jahr 1963 und dem VEB Landmaschinenbau Rathenow entstammt, noch lange durchhalten soll, kommt es laut Karge „im Januar 2022 kurz auf die Krankenstation, um von unseren Kameraden runderneuert zu werden“.
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