Die historische Ansichtskarte, darstellend die Bahnhofstraße in Niemegk, wurde 1910 mit der Post befördert. Abgestempelt wurde sie in Görzke, der Empfänger lebte in Luzern.  Die Schreiberin der Karte, eine Dame namens Else, teilte mit, soeben in Niemegk angekommen zu sein. „Bin soweit auch gesund, hoffe von euch das gleiche. Morgen von hier nach Magdeburg, wo wir auch die Osterfeiertage verbringen werden.“ Womöglich landete die Postkarte auf dem Weg dorthin in Görzke im Briefkasten. Doch zurück nach Niemegk.

Entsetzlicher Brand vernichtet die Bahnhofstraße in Niemegk im Jahre 1906

Die Bahnhofstraße hatte sich damals zu einem noblen Wohnviertel entwickelt. Bis in das Jahr 1906 säumten noch Scheunen die Straße. Im Oktober jenen Jahres wurde im „Zauch-Belziger Kreisblatt“ berichtet, dass „eine Reihe von Scheunen vor der Stadt“ niedergebrannt waren. Nur eine, dem Herrn Kaufmann W. Marthe gehörig, „war verschont geblieben, ging aber nachträglich auch noch in Flammen auf“. Am 22. Oktober wurde abermals aus Niemegk berichtet. Jetzt heißt es: „Die letzten Scheunen vor dem Belziger Tor sind bekanntlich niedergebrannt. Sie werden, wenn sie überhaupt wieder erstehen sollten, einen anderen Platz finden, und die frei gewordenen Flächen bleiben somit Privatbauten vorbehalten“. Genau so kam es dann auch. Die alte Ansicht, die 1908 durch das Fotoatelier Reinicke & Rubin aus Magdeburg aufgenommen wurde, ist Beleg dafür.

Einst und jetzt

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