1957 wurde der Deutsche Turn- und Sportbund (DTSB) gegründet. Auf Bezirksebene entstanden Bezirksverbände, auf Kreisebene Kreisverbände. Einer davon mit Sitz in der Kreisstadt Belzig. Die Belziger Kreisorganisation des DTSB zählte im Gründungsjahr 1.500 Mitglieder.
In einer Aufzeichnung von 1962 heißt es: „... heute sind mit dem Allgemeinen Deutschen Motorsportverband, dem Anglerverband und der Sportgemeinschaft Dynamo 2.358 Mitglieder des DTSB zu verzeichnen.“

Ziel bis 1965 15 Prozent der Bevölkerung im Kreisverband des DTSB zu integrieren

Walter Kniesner, damaliger Vorsitzender des Kreisverbandes, erklärte darin zugleich das Ziel, bis 1965 15 Prozent der Bevölkerung im Kreisverband des DTSB organisieren zu wollen - das entspricht etwa 4.500 Mitgliedern. „Zur patriotischen Erziehung und auf Grund des Beschlusses des DTSB-Bundesvorstandes über die sozialistische Erziehung im Turn- und Sportbund sollten Mitglieder des DTSB um das Sportabzeichen ´Bereit zur Arbeit und zur Verteidigung der Heimat´wetteifern.“

Schulsportgemeinschaften zum Beispiel in Lehnsdorf und Schmerwitz gegründet

In Kniesners Bericht über „Die Entwicklung der sozialistischen Sportbewegung im Kreis Belzig“ heißt es weiter: „Innerhalb des Kinder- und Jugendsports spielen die Schulsportgemeinschaften an den Schulen eine entscheidende Rolle. Deshalb werden in den Orten, wo die Voraussetzungen vorhanden sind, wie z.B. in Lehnsdorf und Schmerwitz, Schulsportgemeinschaften gegründet. Die Anzahl der Kinder- und Jugendabteilungen wird laufend erhöht. Bis 1965 sind in den Sportgemeinschaften Schwanebeck, Groß Briesen, Dippmannsdorf, Jeserig, Reetz und in den Betriebssportgemeinschaften Traktor Borne und Hagelberg Kinderabteilungen des DTSB zu bilden, so daß die Zahl der erfaßten Kinder auf 1.500 ansteigt.“

Bis 1965 35 Prozent der Bevölkerung für den regelmäßigen Sport begeistern

Ziel war auch, auf Grundlage der Losung „Jedermann an jedem Ort, jede Woche einmal Sport!“ bis 1965 35 Prozent der Bevölkerung für den regelmäßigen Sport zu werben. Als „gute Sache“ wurde in diesem Zusammenhang die Ausgleichs- beziehungsweise Pausengymnastik in den Betrieben genannt. „Aber auch hier gilt es, in Verbindung mit den Betriebs- und Gewerkschaftsleitungen noch mehr Werktätige für die Ausgleichsgymnastik zu gewinnen.“
Im Bericht folgt eine Auflistung der vorhandenen Sportstätten und Sporteinrichtungen im Kreis Belzig. Genannt werden: das Sportstadion „Heinrich-Rau“ in Belzig; drei Sportplätze mit 400-Meter Bahnen in Brück, Wiesenburg und Niemegk; zehn Spiel- und Übungsplätze (mit benutzbaren Spielfeldern) in Belzig, Niemegk, Wiesenburg, Ragösen, Dippmannsdorf, Neuendorf/Brück, Damelang, Borkheide und Brück; fünf Turn- und Sporthallen (Turnhallen in Niemegk und Wiesenburg und Gymnastikräume in Belzig, Brück und Görzke); sechs Schwimmbäder (“Schwimmstadion“ in Belzig, „Schwimmkampfanlagen in Dippmannsdorf, Niemegk und Görzke“, Schwimmbänder in Brück und Fredersdorf); eine Wintersportanlage in Belzig (Natureisbahn) sowie vier Kegelbahnen in Brück, Belzig, Niemegk und Wiesenburg. „Turnplätze“ wurden nicht aufgeführt.

Turnhalle in Belzig, Lehrschwimmbecken in Wiesenburg und Massensportanlagen in Schlalach und Borkheide

Bis 1965 sollten weiterhin eine Turnhalle in Belzig Typ II mit 450-Meter-Bahn, ein Lehrschwimmbecken in Wiesenburg und Massensportanlagen in Schlalach und Borkheide fertig gestellt werden. Gebaut werden sollten ferner ein Umkleidegebäude im „Waldstadion“ Niemegk, eine Turnhalle Typ I in Görzke (zirka 200 Quadratmeter), ein Lehrschwimmbecken in Belzig, eine Kegelbahn in Belzig sowie Umkleidekabinen im Belziger Schwimmbad. Außerdem war eine Erweiterung des Heinrich-Rau-Stadions vorgesehen.