Zu einem Stadtteilgespräch hatten Bündnis90/Die Grüne samt Die Linke ins Industriemuseum eingeladen, um die Pläne für den Neubau der „Brücke des 20. Jahrestages“ „mit den betreffenden BürgerInnen vom Quenz, Klingenberg und anderen Anrainern“ zu erörtern und zu besprechen. Gesagt, getan. Die in städtischen Ausschüssen und der Stadtverordnetenversammlung bekannt gemachten Pläne wurden vorgestellt und diskutiert. Wobei vorrangig die mangelnde Bürgerbeteiligung bei der Planerstellung angeprangert wurde, wie auch die „viel zu späte Planung, da doch seit 2014 bekannt war, dass die Brücke nicht mehr lange stehen kann.“ Schließlich wurden auch der späte Baubeginn (2022) und die bis 2025 angesetzte Bauzeit moniert.

Verkürztes Planverfahren in Frage stellen?

Allerdings scheuten sich einzelne auch nicht davor, das sogar verkürzte Planverfahren in Frage zu stellen. Denn der Landesstraßenbetrieb geht von einem Planverzichtsverfahren aus, da es sich um einen Ersatzneubau ohne gravierende Änderungen handele. Kritiker indes sehen in den neuen Brückenplänen große Änderungen, wenn die einstige Europakurve „gespiegelt“ entsteht, die bestehende Rampe zur Magdeburger Straße erneuert und verbreitert wird, derweilen die Zanderstraße zehn Meter gen Altstadt „wandert“. Eine um weitere zwei bis fünf Jahre ausgedehnte Planphase will dennoch niemand riskieren. Vor allem BewohnerInnen des abgeschnittenen Stadtteils forderten, „die Brücke soll so schnell wie möglich entstehen“, weil die Umwege doch erheblich seien und die Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln spärlich ist. An die Verkehrsbetriebe ging der Wunsch für eine bessere Anbindung – zum Beispiel mittels Expressbus.
Gefahr für Hase, Igel & Co durch Herbstfeuer
Hubertusfeuer in Kreuzbruch
Gefahr für Hase, Igel & Co durch Herbstfeuer
Kreuzbruch

Öffentliches Bürgerforum zum Brückenneubau am Altstadt Bahnhof folgt am 11.11.

Die Initiatoren der Veranstaltung baten die zahlreichen Gäste, all ihre Kritikpunkte und Sorgen abermals beim öffentlichen Bürgerforum vorzutragen, das die Stadt recht plötzlich an den Start gebracht hat. Oberbürgermeister Steffen Scheller überraschte damit zu Beginn der Oktober-Stadtverordnetensitzung. „Wie geht’s weiter mit dem Brückenneubau am Altstadt Bahnhof?“ ist das Forum überschrieben, zu dem Scheller und Edgar Gaffry, Vorstandsvorsitzender des Landesbetriebs Straßenwesen, am 11.11.2021 um 18 Uhr ins Audimax (THB) einladen. Weitere Gesprächspartner sind Frank Schmidt (Landesbetrieb Straßenwesen), der städtische Fachgruppenleiter für Straßen und Brücken Peter Reck sowie VBBr-Chef Jörg Vogler.