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Kindertheaterpremiere
"Das Märchendorf" lebt!
Das hatte sich Greta Oberender wohl nicht träumen lassen, als sie "Das Märchendorf" erfand. Die 11-jährige Schülerin der Meusebach-Grundschule Geltow schrieb das neue Märchen für den von BRAWO und Fouqué-Bibliothek alljährlich ausgelobten "Undine"-Wettbewerb, wofür ihr die Jury einen Sonderpreis zuerkannte. Urban Luig, der neue künstlerische Leiter der Wredowschen Zeichenschule, sah in Gretas Märchen zudem die perfekte Vorlage für ein erstmaliges Theaterprojekt, das er mit Kindern in einer Sommerferienwoche erarbeiten wollte. 17 Jungs und Mädchen meldeten sich dafür an und hatten "eine tolle Zeit", wie die Autorin resümierte, die freilich miterleben wollte, wie ihr "Märchendorf" lebendig wird. Zumal sie kaum glauben konnte, dass ihre halbseitige Geschichte für ein 25-minütiges Bühnenstück taugt. Da sie aber ein Dorf erfunden hatte, "in dem viele Märchenbücher lebten" und in dessen Nachbarschaft das "Geschichtendorf" liegt, war schnell der Raum für künstlerische Freiheit ausgemacht. So suchten sich die Kinder bekannte Charaktere aus, die sie verkörpern wollten, begannen zu improvisieren, studierten Szenen und lernten Texte und halfen unter Anleitung von Jessica Dörhöfer bei der Gestaltung von Bühnendekoration und Kostümen. Aschenputtel, Dornröschen und die Königstochter aus dem "Froschkönig" schufen stattliche Bucheinbände, um sich dahinter verstecken zu können, Hänsel und Gretel bauten ein Lebkuchenhaus. Sherlock Holmes besorgte sich Bart und Lupe, Huckleberry Finn abgewetzte Kleidung und die Drachen-Darsteller viel Pappe, um sich beeindruckende Köpfe zu basteln. Fürs gute Ende – ganz nach Gretas Vorlage – schufen alle zusammen einen Zuckerwattebaum, weil sich in einem Drachenmärchen der Hinweis fand, "dass der Drachen gerne süße, klebrige, flauschige Zuckerwatte isst."
Nach fünf Tagen der Vorbereitung folgten am Samstag auf dem Lesehof der Fouqué-Bibliothek zwei Vorstellungen, die die 17 Kinder mit großer Spielfreude und mit Bravour bewältigten. Das Publikum sparte nicht mit Applaus, fühlte sich 25 Minuten lang bestens unterhalten. Und die Kinder dürfen sich auf eine weitere Vorstellung freuen – im Rahmen der Wredow-Woche im September und womöglich auch bei der Undine-Festveranstaltung im Herbst. Eigentlich hätte es "Das Märchendorf" sogar verdient, ins Vorweihnachtsprogramm der Bürgerbühne aufgenommen zu werden…