Es war der 25. Dezember 1996, als sich im ehemaligen „Klubhaus des Handels“ ein paar Freunde und deren Freunde trafen, um Weihnachten auf besondere Weise zu feiern. 100 Gäste sollten es sein, denen zum Eintrittspreis von 20 DM Schmalzstullen, Bouletten und Musik (DJ Pasi) versprochen wurden und ein 20er-Jahre-Dresscode vorgeschrieben war. Wie gut die Party war, verbreitete sich noch an diesem Weihnachtsabend – wohlgemerkt in einer Social-Media-losen Zeit – wie ein Lauffeuer. „Die Getränkeauswahl verkleinerte sich mit zunehmender Gästezahl, bis auch der letzte Tropfen im Glas war, aber die Party noch längst nicht zu Ende“, erinnert sich Philipp Rudolf, Ur-Vater der Christmas-Cocktail-Party. Zusammen mit Marco Kettner und Gregor Teubner hatte er die festlich-fröhliche Idee umgesetzt, die sich zur Kultparty entwickeln sollte und weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt wurde.
Eine Weihnachtsfeier wird zur Kultparty
„Fernsehteams wollten Reportagen über die Party und über die zugegeben manchmal chaotischen Vorbereitungen drehen. Tickets waren innerhalb weniger Tage ausverkauft“, weiß Rudolf und bekennt, das „die ein oder andere Location bis an ihre Füllgrenzen ausgetestet wurde.“ Darunter eine Fabrikhalle in der Bauhofstraße, JADIS (Hauptstraße), das BSRK-Ruderhaus, der Speisesaal der Stadtverwaltung (Potsdamer Straße), das Möbelhaus in der Hauptstraße, „Thabaluga“ Klein Kreutz, Klubhaus „Philipp Müller“ (1997 & 2006), Postgebäude in der Kirchhofstraße, eine Halle in der Ernst-Paul-Lehmann-Straße (2008). Am häufigsten wurde im Paulikloster gefeiert (2007, 2012, 2013, 2014, 2015, 2019), dreimal auch im Stahlpalast (2009, 2010, 2011) – „einmal unter einer zwei Meter großen Spiegelkugel, unter der niemand tanzen wollte“, erinnert sich Rudolf, der zur Verschönerung des Palastes sogar einmal Kronleuchter aus Holland angemietet hatte.
Mit 2-Meter-Spiegelkugel und Kronleuchtern aus Holland
Als Chaos-Party bleibt das Gastspiel 2005 in der Kammgarnspinnerei auf der Automeile in Erinnerung: die Grippewelle hatte das geplante Barpersonal niedergestreckt und der Prüfingenieur beim Test der Sicherheitsbeleuchtung alle Sicherungen entfernt – „leider vergaß er, die Sicherungen für die Abwasserhebeanlage wieder anzuschalten. Nach zwei Stunden waren alle Toiletten randvoll und der Frust gewaltig“. Auch hätten Gastgeber und Gäste festgestellt, dass sich eine Industriehalle schwer heizen lässt und dass Gläser auf Steinfußböden öfter zerspringen, was schlecht für Frauenfüße in offenen Schuhen ist… „Wir hatten daraus gelernt und nur noch geeignete Veranstaltungsorte ausgewählt“, versichert Rudolf, der nach 20 Partys, die er oft am DJ-Pult begleitet hatte, seine CCP-Geschichte im Jahr 2015 beendete.
Rudolfs vorläufiges Party-Ende
„Ich wollte mal wieder richtig Weihnachten feiern. Auch meines Kindes wegen. Im Laufe der Jahre waren die Party-Vorbereitungen immer intensiver und zeitaufwendiger geworden. Es gab immer neue Anforderungen und höhere Ansprüche, was dazu führte, dass wir als Veranstalter unsere Weihnachtsgeschenke manchmal erst im neuen Jahr auspackten und Festtagsbraten nur von den Bildern aus den Familienalben kannten“, schildert Philipp Rudolf. So dankte er zum guten Schluss am Morgen des 26. Dezember 2015 allen Gästen für viele traumhafte Momente, unvergessliche Begebenheiten und unzählige Heiratsanträge…
Ganz zum Erliegen aber kam die Idee nicht. Hinzugewonnene Party-Partner der Vorjahre führten sie in kleinerem Rahmen in der „Turbine“ fort, mussten coronabedingt 2020 aussetzen und hätten die Tradition 2021 fortgesetzt, wenn sich nicht Party-Papa Philipp Rudolf im Jubiläumsjahr zurückgemeldet hätte: „Die 25. Christmas-Cocktail-Party ist ein guter Grund, mal wieder richtig groß zu feiern!“.
Jubiläumsparty im Coronajahr – eine Herausforderung
Party-Partner waren mit Rico Rudolphi von der Turbine und Klaus Dölle vom IQ schnell gefunden und mit deren Hilfe auch ein neuer Veranstaltungsort: Im „Audimax“ auf dem THB-Gelände werden sich am 25. Dezember um 20 Uhr die Türen für etwa 400 Gäste öffnen. Die müssen nicht nur das passende Outfit haben, sondern auch Ü30 sein. „Wir wollen mit Gästen feiern, die die Christmas-Cocktail-Party aus früheren Jahren kennen ”, begründet Rudolf die Altersgrenze und verrät, das er selbst und DJ Pasi sowie Saxophonist Oleg Rool Rovner für die Musik sorgen werden.
Dass es ein Wagnis ist, das CCP-Jubiläum in Corona-Zeiten feiern zu wollen und mit dem Kartenverkauf zu starten, derweilen die Inzidenzwerte täglich neue Rekordmarken setzen, dessen ist sich die CCP-Mannschaft bewusst – und beugt vor: „Auf ein Buffet verzichten wir und feiern gemäß 2G-Regel nur mit Geimpften und Genesenen. Für den Fall, das sie einen tagesaktuellen Test vorlegen müssten, werden wir für eine Testmöglichkeit vor Ort sorgen“, versichert Philipp Rudolf.
Eintrittskarten für die Jubiläumsparty im 25. Christmas-Cocktail-Jahr gibt es ab dem 22. November
Eintrittskarten für die Jubiläumsparty im 25. Christmas-Cocktail-Jahr gibt es ab dem 22. November für je 69 Euro (inkl. Getränke) im IQ, in der Turbine und im Deko-Laden „Einblicke“ in der Bollmannpassage, Hauptstraße 21.
Zur Ausgestaltung des Audimax sucht das CCP-Team Schnappschüsse, Karten, Einlassbändchen und sonstige Andenken früherer Christmas-Cocktail-Partys – als Foto an [email protected]. Unter den Einsendern werden zwei Freikarten verlost!
Mehr zum Thema Weihnachten finden Sie auf einer Themenseite.