Das Büro von Katrin Mielsch von der Naturwacht Hoher Fläming in Baitz gleicht einer Krankenstation. Dort werden derzeit zwei Tiere gesund gepflegt. Die Fledermaus war an den Flügeln verletzt. Jetzt geht es ihr schon wieder besser und sie fing nach einer Weile ausgiebig an zu schimpfen, als Katrin Mielsch sie aus ihrer Kiste holte. Wenn alles gut ist, wird sie in der Nähe des Fundortes wieder ausgesetzt, damit sie sich ein Plätzchen für den Winter suchen kann. Die Igeldame hatte es schlimmer erwischt. Vor allem wären ihre Verletzungen vermeidbar gewesen. Sie hatte sich im Netz einer Hühnerhof-Überspannung verfangen und musste zweimal operiert werden. Jetzt wartet Katrin Mielsch darauf, dass auch noch die Pfötchen verheilen, um sie wieder in die Freiheit zu entlassen.

Heimischen Tieren durch den Winter helfen

„Damit unsere Tiere gut durch die kalte Jahreszeit kommen, können wir alle etwas tun“, sagt Katrin Mielsch. Viele Tiere bereiten sich jetzt auf den Winterschlaf vor und suchen dafür geschützte Plätze. Aber nicht immer sind diese auch gut dafür geeignet, sie können auch zu einem Gefängnis werden. Besonders wenn es Orte mit glatten Wänden sind. Aus denen kommen die Tiere aus eigener Kraft nicht mehr hinaus. Sind die Tiere in Kellerschächte und Swimmingpools gefallen sterben sie elendig. Beliebt sind diese Plätze bei Kröten, Eidechsen, Schlangen, aber auch bei Igeln. Alte Keller sind ein willkommener Platz zum Überwintern. Stehen dort jedoch Einweckgläser, können diese zur tödlichen Falle werden. Einmal darin gefangen, kommen die Tiere an den glatten Wänden nicht mehr hoch. Deshalb – alle Einweckgläser auf den Kopf stellen.

Igel überwintern gern unter Holzstapeln - Vorsicht ist im Frühling geboten

Igel verstecken sich gern in Holzstapeln. Wer also im Winter Holz für den Kamin von draußen holt, sollte bei den letzten Schichten besonders vorsichtig sein. Finden sich ein Igel oder auch eine Fledermaus, alles am besten wieder abdecken. Oder den Igel in eine „wilde“ Ecke in den Garten bringen. Unter Laub und Ästen kann er den Winter gut überstehen. Auch Füttern ist so eine Sache. Auf keinen Fall Milch geben, denn Igel vertragen die Laktose nicht. „Gut ist Katzenfutter ohne Zucker und Konservierungsstoffe mit einem hohen Fleischanteil“, so Katrin Mielsch. Auch Obst mögen die stachligen Gesellen, obwohl da eher süße Varianten gefragt sind. Für eine Igel-Futterstation stellt man einfach Behälter auf den Kopf, so dass unten ein Spalt zum Hineinkrabbeln bleibt. Ist tagsüber ein ansonsten nachtaktives Tier anzutreffen, stimmt etwas nicht. Wer sich nicht auskennt, sollte sich bei der Naturwacht oder auch einem Tierarzt Hilfe holen.

Futterstellen in Siloform für die gefiederten Freunde sind ideal

Die gefiederten Freunde sind in der kalten Jahreszeit besonders auf Hilfe angewiesen. Nicht alle fliegen zum Überwintern in wärmere Gefilde. Auf keinen Fall darf Brot gefüttert werden, am besten sind Sonnenblumenkerne oder eine Wildvogelmischung. Auch ist es nicht ratsam, das Futter einfach ins Vogelhaus zu streuen. Durch den Kot der Tiere wird es verunreinigt und die Vögel werden krank. „Am besten sind Futterstellen in Siloform.“ Da können die Piepmätze Körnchen für Körnchen sauber herausholen. Auch sollte das Futterhaus nicht zu nahe am Fenster stehen. Denn auch Raubvögel wie der Sperber sind auf der Suche nach Futter. Stiebt dann die Singvogelschar auseinander, nehmen sie die Scheibe nicht als Hindernis wahr und fliegen dagegen.

Blühpflanzen - Nahrung für Insekten - möglichst ihrer Blüteperiode nach staffeln

Im Frühjahr sollte zu verbrennendes Schnittgut noch einmal umgeschichtet werden, um sicher zu gehen, dass darunter niemand mehr wohnt.  Wer sich über den Winter Gedanken über seine Gartenplanung macht, sollte darauf achten, einheimische Pflanzen anzubauen. Und die Blühpflanzen möglichst ihrer Blüteperiode nach zu staffeln. So ist immer Nahrung für die Insekten vorhanden. Auch eine „wilde“ Ecke ist zu empfehlen. Ganz wichtig: Plastik muss verschwinden. Vögel nutzen es zum Nestbau, aber wenn die Jungvögel anfangen, sich ausgiebig zu bewegen, verwickeln sie sich oft darin. Auch Störche mussten dadurch schon ihr Leben lassen. Durch das Plastik kann das Wasser im Horst nicht ablaufen und die Jungtiere sitzen im Wasser.