"Bei Riva wird bald nichts mehr gehen bis wir faire Löhne sehen. Keiner schiebt uns weg" und "Riva rück’ die Kohle raus, sonst gehen hier die Öfen aus" schallte es über die Helme der Streikenden vor dem Tor des Elektrostahlwerkes. Unter ihnen auch einige Beschäftigte der Standorte in Trier und Horath, die sich seit vergangener Woche bereits im unbefristeten Streik befinden. "Die Geschäftsführung hat uns belogen, eineinhalb Jahre Kollegen hingehalten und immer wieder gesagt, es sei kein Geld da. Dabei sprechen sie doch immer davon, dass wir eine Familie sind. Doch eine Familie muss man wertschätzen und wir sind dem Konzern bei einem Gewinn von 30 Millionen Euro, nach Abzug der Steuern, nicht einmal die 400.000 Euro wert, die sie seit März an uns gespart haben", brachte Christian Schmitz, Erster Bevollmächtigter der IG Metall aus Trier, den Ärger auf den Punkt. Gemeinsam mit Stefanie Jahn, Erste Bevollmächtigte der IG Metall Potsdam-Oranienburg, machte er zudem klar, dass man sich nicht gegenseitig ausspielen lassen werden, weshalb die Verantwortlichen der drei Standorte noch vor Ort einen Solidaritätspakt unterzeichneten. Solidarität zeigten indes auch einige Beschäftigte der ZF Getriebe Brandenburg GmbH, die den Stahlwerkern ihre Unterstützung zusagten, "Gebt euch mit nicht weniger als dem Tarifvertrag zufrieden", riet Carmen Bahlo, Betriebsratsvorsitzende bei ZF in Brandenburg, den Streikenden. Auch für Uwe Teßmer, Betriebsratschef des Riva-Konzerns, scheint die Marschrichtung klar. Er sagte, dass, falls man bis Dienstag nicht zu einem Ergebnis gekommen sei, "ein Ultimatum gesetzt werde", und man am 29. Juli den Vorstand um die Urabstimmung zum unbefristeten Streik bitten werde.