Endlich geht es weiter. Seit dem 19. Oktober beseitigen Bagger der Firma Zerbe Tiefbau GmbH letzte Teile der Betondecke auf dem Gelände der ehemaligen Müllsortieranlage in Neuendorf. Bis zum Jahresende sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. „Im nächsten Jahr sollte dann endlich mit der lang erwarteten Aufforstung der Fläche begonnen werden“, freut sich Lisa Leppek vom Naturparkverein Hoher Fläming.

Baumaschinen meiden Lebensräume der Zauneidechsen

„Bevor die Bagger loslegen konnten, mussten auf dem Gelände noch vorgeschriebene Artenschutzuntersuchungen vorgenommen werden. Stellen, wo etwa Zauneidechsen leben, wurden so markiert, da sie von Baumaschinen gemieden werden können“, erklärt die Expertin des Naturparkvereins. Der hatte den Plan zur Renaturierung gemeinsam mit dem Amt Niemegk und der Gemeinde Rabenstein/Fläming als Eigentümerin der Fläche entwickelt.

Landesamt für Umwelt beräumte 53.300 Tonnen Abfall

Mit der Aufforstung geht dann ein langer Kampf zu Ende: In den letzten Jahren wurde die Fläche durch das Landesamt für Umwelt von 53.300 Tonnen Abfall beräumt. Auch Gebäude mussten abgerissen werden. 1500 LKW-Ladungen waren dafür notwendig. Kostenpunkt aller Maßnahmen bisher: Sieben Millionen Euro.
Für die nun noch notwendigen Arbeiten hat der Naturparkverein den Landesbetrieb Straßenwesen Brandenburg gewonnen. Dieser ist für den Bau der Straße B246 und des Fahrradweges zwischen Wiesenburg und Reetzerhütten gesetzlich verpflichtet, Flächen zu entsiegeln. Der Naturparkverein vermittelte dem Landesbetrieb die Renaturierung der 3,2 Hektar großen Fläche der ehemaligen Fläming Sortieranlagen GmbH, so dass der Gemeinde Rabenstein keine Kosten für den Abriss entstehen.

Aufforstung und Offenlandbereich mit Reisig- und Lesesteinhaufen werden kombiniert

„Noch ist nicht klar, welche Baumarten ausgewählt werden. „Traubeneichen, Birken, Kiefern und einige Straucharten sind denkbar. Alles hängt von der Bodenqualität unter der Betonfläche ab“, sagt Lisa Leppek. Klar scheint zu sein: Nicht die gesamte Fläche wird aufgeforstet. „Im nördlichen Bereich wollen wir einen Offenlandbereich mit Reisig- und Lesesteinhaufen gestalten. Eine komplette Aufforstung würde einige Lebensräume der Zauneidechse zerstören. Auf dem Offenlandbereich finden die Zauneidechsen dann optimale Bedingungen.“ Auch Wanderer dürfen sich freuen. In Zukunft soll der Burgenwanderweg von der Zufahrt zur Sortieranlage umverlegt und quer über die neue renaturierte Fläche führen.