Deshalb haben sich unter anderem Gero Walter, Kai Ziegner, Matthias Schulz und Mathias Kunze entschieden, an der sogenannten "Schokofahrt" teilzunehmen.  Das Ziel dieser Tour ist es, Schokolade emissionsfrei zu transportieren und in einer Zeit des ständigen Fliegens, Auto- und Zugfahrens auf alternative Verkehrsmittel aufmerksam machen.
Der Kakao für die Schokolade kommt dabei per Segelschiff über den Atlantischen Ozean in die Niederlande. Für den Hin- und Rückweg benötigt der Frachtsegler "Tres Hombres" 209 Tage. Erst in Amsterdam verarbeitet ihn eine Manufaktur zu Schokolade. 400 Kilo der Schokolade werden dann vom Schokoradler-Netzwerk, zu dem bisher knapp 100 Teilnehmer gehören, in 30 deutsche Städte gefahren  – zum ersten Mal nun auch nach Brandenburg an der Havel.
Kai Ziegner und Matthias Schulz sind Teil des Schokofahrt Teams in Berlin und haben bereits mehrmals die fast 700 Kilometer lange Strecke nach Brandenburg mit dem Rad absolviert. An die zwanzig Kilo Schokolade und zehn Kilogramm Eigenbedarf schleppen sie dabei Tag für Tag auf ihrem Lastenrad mit. Pro Tag versuchen sie 100 Kilometer zu schaffen, um den Weg innerhalb einer Woche hinter sich zu bringen. "Das Ziel ist dabei nicht, die komplette Strecke zu fahren, sondern die Schokolade in einer Staffel von Stadt zu Stadt weiterzugeben", so Walter, der Sprecher der VCD Kreisgruppe in Brandenburg an der Havel, die die Schokofahrt in diesem Jahr unterstützen möchte.
Über Übernachtungsmöglichkeiten informieren sich die Schokofahrer vorab telefonisch bei Sportvereinen oder Gemeinden, hinzu kamen Menschen wie Mathias Kunze. Der leidenschaftliche Radfahrer ist in der warmenshowers Comunity registriert, bei der Privatpersonen reisenden Radlern eine Übernachtungsmöglichkeit bei sich zu Hause anbieten.
Angekommen am Zielort werden die Tafeln dann direkt zu den Verkäufern gebracht. Die Läden müssen vor der Bestellung eine Anfrage an [email protected] schicken, um überprüfen zu lassen, ob es genügend Fahrer für die Kilozahl an Schokolade gibt. Auch interessierte Radfans können sich als Zusteller der Schokolade unter dieser Adresse melden.
Erstmalig wird es die Schokolade, neben der Villa Fohrde, ebenfalls in der Havelstadt im Weltladen und pachamama-Laden geben. Etwa ab Mai wird sie zu haben sein, denn die Abholungen in Amsterdam sind am 11. und 23. April geplant. "Die Termine sind immer um Ostern gehalten, da ist es meist weder zu warm, noch zu kalt für den Transport", erklärt Ziegner, der ausführt, dass auch eine Herbstfahrt geplant sei, Termine stünden jedoch noch nicht fest.
Auf einer ersten Infoveranstaltung zum Vorhaben im Haus der Offiziere sprachen die vier Lieferanten jedoch aber auch über Schwierigkeiten der Schokofahrt. "Wir machen das alle privat und ohne Entgeltung. Und natürlich kann nicht jeder sich extra dafür eine Woche Urlaub nehmen", so Schulz. Auch die Beförderung der Räder nach Amsterdam gestalte sich manchmal schwierig. Es gibt aber kein Problem, was sich nicht lösen lässt, sind sich alle sicher.
"Es ist eine tolle Sache, neben dem Aspekt der Umweltfreundlichkeit macht es Spaß auf dem Weg neue Leute kennen zu lernen, sich sportlich zu betätigen und obwohl wir auf alles vorbereitet waren, hatten wir auch noch nie eine Panne", erzählen Ziegner und Schulz stolz. Na dann, gute Fahrt!