„Wir verkaufen im Grunde einfache Gebrauchsgegenstände“, sagte eine Händlerin. „Aber es ist doch an jedem Morgen dieselbe Tasse, aus der ich meinen Tee trinke“, erwiderte eine Kundin vor ihrem Stand, „dass die nicht massenhaft maschinell hergestellt wurde, sondern liebevoll von Hand, macht für mich schon einen Unterschied. Man muss doch das Besondere im Alltäglichen sehen“.
Wer am Osterwochenende den Weg zum Töpfermarkt nach Görzke gefunden hatte, konnte wahrhaftig allerlei besondere Töpfereiwaren bestaunen sowie das eine oder andere ergattern. Mehr als 70 Töpfer und Kunsthandwerker aus dem gesamten Bundesgebiet stellten in der Breiten Straße Gebrauchsgeschirr für die Küche, Gartenkeramiken, Porzellangefäße und andere getöpferte Unikate aus. Mancher war sogar noch weiter angereist: Angelika und Gerd Panten aus dem belgischen Gemmenich brachten Besucher mit ihren glänzenden Kristallglasuren zum Staunen. Arpád Takács aus Ungarn stellte seine selbstgebrannten Birnenflöten vor.
Töpfermarkt wieder in alter Form
Der Görzker Töpfermarkt findet alljährlich am Osterwochenende rund um den örtlichen Handwerkerhof statt. Nach der pandemiebedingten Pause 2020 und einem Ersatzevent auf dem Schützenplatz im letzten Jahr, ließ sich die Veranstaltung endlich wieder in altbekannter Form realisieren. Dem Ruf des Veranstalters, des Förderverein Görzke e.V., folgten Angehörige der Töpferinnung aus nah und fern. Neben ortsansässigen Töpfern und Keramikern wie Kathrin Schulz, Elke Heihs oder Peter Ludwig gab es hier und da Neuheiten zu bewundern.
Sylvia Brabänder aus Hohen Neuendorf nahm zum ersten Mal am Töpfermarkt in Görzke teil und stellte dort ihre kunterbunte Gute-Laune-Keramik vor. Ganz anders Petra Schubert aus Warmsen in Niedersachsen. Ihre mit Sukkulenten bepflanzten Töpferwaren zogen bereits in Vorjahren Neugierige an. Seit dem ersten Töpfermarkt vor 27 Jahren sind die Keramikwerkstatt Udo Hirche & Sohn aus Krauschwitz bei Bad Muskau oder die Töpferei Saskia Schweizer aus dem thüringischen Leimbach dabei.
Bummeln, kaufen, informieren, schlemmen - Töpfermarkt war Anziehungspunkt
Viele Menschen bummelten zwischen den Handwerksständen oder tummelten sich auf dem Handwerkerhof, wo klassische Gewerke der Holz- und Stoffbearbeitung wie eine Korbflechterei ausgestellt waren. Auf dem Vorplatz zum Handwerkerhof konnten Besucher köstlich schlemmen: frische Bratwurst, hausgemachter Blechkuchen, Chili con Carne aus der Gulaschkanone oder süße Waffeln mit Sahne – hier war für jeden Geschmack etwas dabei.
Das vielfältige Angebot von Altbewährtem sowie Modernem trug ebenso wie das Bilderbuch-Osterwetter dazu bei, dass der Töpfermarkt in Görzke 2022 ein wahrer Besuchermagnet in der Region war.