In Oderberg kann man künftig auch ohne Taschenlampe nach Einbruch der Dunkelheit auf die Straße gehen. 300 der 400 Lichtpunkte in der Stadt seien seit Juni erneuert worden, bis Ende September sollen alle saniert und mit LED-Leuchten ausgestattet sein, verriet Landrat Daniel Kurth am Mittwoch bei einem Pressetermin vor Ort. Ausnahme sei die Beleuchtung auf der Oderbrücke, die erst nach der Sanierung der Brücke erneuert werden soll.
25 Prozent der Leuchtpunkte funktionierten zu Beginn der Sanierungen gar nicht mehr, einige Straßenzüge lagen völlig im Dunkeln. Die Laternen, die funktionierten, wurden zwischen 22 Uhr und 5 Uhr abgeschaltet. Nun brennen die Laternen von Einbruch der Dunkelheit bis zum Sonnenaufgang durchgehend, ab 22 Uhr werden sie lediglich gedimmt. Mit der neuen Technik würden 100 Tonnen Kohlendioxid und 190 000 Kilowattstunden Strom gegenüber der alten Technik eingespart, erläutert Christian Mehnert, Geschäftsführer der Kreiswerke Barnim.
Damit sei eine wichtige Investition getätigt worden, um die Stadt, die unverschuldet in finanzielle Schieflage geraten sei, wie sich Jörg Matthes, Amtsdirektor von Britz-Chorin-Oderberg, ausdrückte, ein Stück voranzubringen. Die Teilentschuldung durch das Land Brandenburg werde ihren Teil dazu beitragen, wenn sie dann kommt. Wann das sein wird, lasse sich aber noch nicht sagen, so Kurth.
Die neue Beleuchtung, in die eine halbe Million Euro investiert und die durch Die Firma von Daniel Lorenz aus Lunow-Stolzenhagen – also einem regionalen Unternehmen – installiert wurde, ist aber nicht die einzige Investition in Oderberg. Auch eine Elektro-Ladesäule mit zwei Ladestationen – Kosten 11 000 Euro, von denen 4000 die Stadt Oderberg übernommen hat – sowie ein freier WLAN-Zugang gegenüber des Binnenschifffahrtsmuseums wurden geschaffen.
Es sei wichtig, auch die entlegeneren Orte des Landkreises Barnim mitzunehmen, in der Entwicklung, machte Daniel Kurth deutlich, dass er sich in der Verantwortung sieht. Dazu passte der Satz von Christian Mehnert: "Auch wir haben Oderberg für uns entdeckt." Es sei ein langer Weg vom ersten Gespräch mit den Stadtverordneten über die Planung bis zur Umsetzung gewesen, doch mit dem Projekt Straßenbeleuchtung sei tatsächlich ein wichtiger Schritt getan worden.
In Sachen Wahrnehmung der Stadt Oderberg äußerte sich auch Bürgermeisterin Martina Hähnel. "Der neue Landrat ist zwar erst 13 Monate im Amt, doch die Zusammenarbeit hat sich schon in dieser Zeit deutlich verbessert", fand Hähnel lobende Worte für Daniel Kurth.
Ladestation alle 15 Kilometer
Der ist überzeugt davon, dass die Stadt Oderberg auch touristisches Potenzial in sich trägt. "Die Menschen werden nach Oderberg kommen und sie werden auch mit ihren Elektrofahrzeugen kommen", zeigt sich Kurth überzeugt. Da ist es natürlich passend, dass die Kreiswerke Barnim gleich noch eine Ladestation für Elektroautos errichtet haben – die neunte im Landkreis. "Unser Ziel ist es, alle 15 Kilometer im Landkreis eine Ladestation zur errichten", berichtet Christian Mehnert von den Ambitionen der Kreiswerke.
Die wird es auch brauchen, wenn sich das Carsharing-Projekt "BARshare" der Kreiswerke nach Wunsch entwickelt. 13 Fahrzeuge gehören bereits jetzt zur Flotte. Davon werden elf von den 750 Mitarbeitern des Landratsamts für deren Dienstfahrten genutzt, außerhalb der Dienstzeit stehen sie aber auch privaten Nutzern zur Verfügung. Zwei Autos sind bereits jetzt ausschließlich für den privaten Gebrauch da, ihre Standorte sind in Britz und in Biesenthal, wie Ina Bassin, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit bei den Kreiswerken, erklärt.