Ganz schön viel los auf dem Spielplatz in Neuehütte: Etwa 40 Besucher kamen am Mittwoch mit ihren Gartenstühlen zur Sitzung des Ortsbeirates – darunter auch Chorins Bürgermeister Martin Horst. Nachdem das Gemeindehaus der 125-Seelen-Gemeinde verkauft wurde, trifft sich der Beirat zu seinen Sitzungen eigentlich im Gemeindehaus in Sandkrug. Ortsvorsteherin Elfriede Damm erklärt allerdings: "Viele ältere Bürger wollen abends nicht mehr unbedingt mit dem Auto nach Sandkrug fahren, deswegen haben wir die Sitzung diesmal auf den Spielplatz gelegt."
Nachdem Neuehütte jahrelang überhaupt keinen Ortsbeirat hatte, führte der Streit um den Verkauf des Gemeindehauses dazu, dass sich die Menschen wieder mehr für das Geschehen in ihrem Dorf interessierten und aus fünf Bewerbern einen dreiköpfigen Ortsbeirat wählten.
Viele Ideen für Neuehütte
Was soll sich im Dorf ändern? Diese Frage stand im Vordergrund der Sitzung und die Neuehütter hatten eine Menge Ideen dazu. So müssten die Wege zum und rund um den Bachsee instandgesetzt werden, um den See als Naherholungsgebiet wieder attraktiv zu gestalten. An einigen Stellen im Dorf müsse Bruchholz entfernt werden, da es bei Regen dazu führt, dass verschiedene Grundstücke überschwemmt werden, weil das Holz das Wasser staut. Gleiches gilt offenbar für die Dämme der Biber, die in der Region wieder heimisch sind.
Die notwendige Sanierung des Spielplatzes war ebenfalls Thema. Einige Spielgeräte seien nicht mehr sicher und müssten erneuert werden. "10 000 Euro sind dafür in den Haushalt eingestellt", erklärte Martin Horst dazu und versprach schnelles Handeln. Die Straßen seien marode, die Autofahrer zu schnell im Ort, lauteten weitere Klagen. "Wir haben hier praktisch keinen Durchgangsverkehr, wir sind diejenigen, die hier zu schnell fahren", kam es dazu selbstkritisch aus dem Rund.
Bürger klagen über das Amt
Und noch eine Kritik wurde laut: am Amt Britz-Chorin-Oderberg. Von dem fühlen sich die Neuehütter mit ihren Problemen offenbar oft alleine gelassen. Pampige Antworten auf ihre Fragen müssten sie sich dort anhören, beklagten sich gleich mehrere Bürger. "Kommen Sie zu mir, dann kümmere ich mich um diese Fälle", bot Horst Hilfe an.
Es kamen aber auch Vorschläge zur Selbstbeteiligung der Bürger. So wurde das Wiederbeleben eines Dorffestes angeregt, ebenso ein gemeinsamer Arbeitseinsatz im Dorf. Und für die Senioren, die sich früher im Gemeindehaus trafen und nach dem Verkauf auf der Straße standen, gab es auch eine gute Nachricht: Stephan Hackbarth, Inhaber der alten Köhlerei, stellt ihnen kostenlos einen Raum zur Verfügung.