Golden schimmern sie in der Frühlingssonne: die wächterähnlichen, großen Figuren im Eingangsbereich des Familiengartens. Sie machen neugierig. Am 1. April öffnet der Park wieder seine Pforten. 2003, als Nachfolger der Landesgartenschau unter dem Namen „Familiengarten Traumzauberland Eisenspalterei“ gestartet, feiert der Park in der Form nunmehr sein 20-jähriges Bestehen.
Und zwar golden. Quasi passend zum Jubiläum lassen die Figuren den Park vom 21. April bis 1. Mai beim „Leuchtenden Familienfrühling“ strahlen, so Ivonne Affeldt, die Familiengartenmanagerin. Doch bevor sie einen Blick auf die neue Saison wirft, resümiert sie für 2022 „positive Zuwächse“. Und zwar sowohl im Veranstaltungsbereich als im Park selbst. Knapp 85.000 Gäste wurden im Park gezählt, hinzu kamen um die 40.000 Veranstaltungsgäste.
Insgesamt standen im vorigen Jahr 220 Veranstaltungen der unterschiedlichsten Art zu Buche – ob auf der Freilichtbühne, in der Stadthalle oder im Tourismuszentrum. Hinzu kamen 100 politische Veranstaltungen, etwa die Sitzungen der Eberswalder Stadtverordnetenversammlung. 2019, also vor Corona, seien es 70 Veranstaltungen gewesen, zieht Affeldt einen Vergleich.
Kontinuierliches Wachstum
„Was zeigt: Der Familiengarten hat sich als Veranstaltungs- und als Ausflugsort etabliert“, unterstreicht Dezernent Jan König. Die Gästezahlen seien kontinuierlich gestiegen. Dank auch einer gewachsenen Attraktivität. Dabei müssten es keineswegs immer große Investitionen sein oder spektakulär klingende Neuerungen, mitunter, so König, locken auch „die kleinen Dinge“, wie zum Beispiel der Grillplatz.
Und worauf dürfen sich die Eberswalder und Ausflügler in diesem Jahr freuen? Aktuell bereitet das insgesamt 15-köpfige Team um Ivonne Affeldt den ersten Höhepunkt vor: das Osterprogramm für den 8./9. April. Weitere Thementage seien geplant zum Kindertag (1. Juni), zum Zuckertütentag (26. August), zu Halloween (30. Oktober) sowie erneut eine Tanznacht mit Open-Air-Kino (19. August). Ferner stehen solch bekannte Formate wie das Kinder- und Jugendfestival, das Klassik Open Air, die Entscheidung zum Bürgerbudget, JudiEs Night und Jugend-Kino im Veranstaltungskalender.
Konzertveranstalter nach Corona vorsichtig
Auf der Konzertbühne spannt sich der Bogen auch 2023 wieder von Schlager bis zu Metal. Für drei Termine hat der Ticketverkauf begonnen: die Schlagersause mit Kerstin Ott (17. Juni), Stahlzeit (15. Juli) sowie Goitzsche Front (29. Juli). Etwas weniger als vielleicht erwartet. Aber: „Die Konzertveranstalter sind vorsichtiger geworden“, sagt Affeldt.
Ungeachtet dessen schätzt sie die Buchungslage im Veranstaltungsbereich als gut ein. Die Wochenenden zwischen Mitte Mai und Ende September seien „vergeben“, so die Familiengartenmanagerin. Neben vielen festen Größen und „Klassikern“ bringt die Mannschaft 2023 zwei neue Formate an den Start: eingangs erwähntem „Leuchtenden Familienfrühling“ sowie die 1. Eberswalder Klangnacht am 2. September.
Lichtkünstler Hanitzsch gewonnen
Für ersteres hat der Familiengarten den Cottbuser Lichtkünstler Jörn Hanitzsch verpflichtet, der unter anderem bereits Schloss Oranienburg in Szene gesetzt hat. Nun also den Familiengarten mit dem alten Walzwerk, mit Industriekultur. Im Zentrum der effektvollen Lichtinstallationen, die jeweils 10 bis 22 Uhr zu erleben sind, stehen die unterirdischen Betriebsarchen. Bei der Klangnacht im Herbst wiederum werde der Eberkran eine zentrale Rolle spielen, kündigen König und Affeldt schon mal an. Und versprechen Überraschungen.
Am Herzen liegen dem Team aber auch die Angebote in Sachen Umweltbildung. Ob der Besuch des „Grünen Klassenzimmers“, Projekte in Kooperation mit dem Verein Alnus oder der Bürgerstiftung Barnim-Uckermark, es gebe viele Möglichkeiten für Kitagruppen und Schulklassen, den Unterricht oder die Beschäftigung zu bereichern, betont der Dezernent. Feste Kontakte gebe es bereits zur Märkischen Schule.
Damit die Gäste, ob Groß oder Klein, den Ausflug genießen können, wurden über den Winter diverse Reparatur- und Instandsetzungsmaßnahmen realisiert. Spielgeräte wurde technisch überprüft. Die Fahrzeugflotte mit Tretbooten, Tretautos und Dinocars ist startklar. Hängematten wurden angeschafft und laden künftig zum Lümmeln und Verschnaufen auf dem mit 17 Hektar weitläufigen Gelände ein. Die Gärtnerin hat mit der Frühjahrsbepflanzung begonnen. Und: In Zusammenarbeit mit dem Regionalen Förderverein soll es ab diesem Jahr einen Kanuverleih geben, um den Park auch von der Wasserseite, vom Finowkanal aus, zu erleben.
Öffnungszeiten: ab 1. April täglich von 10 bis 18 Uhr; wegen der Herbstferien in Brandenburg wird die Saison bis 5. November verlängert; Eintritt unverändert vier Euro (Erwachsene) bzw. zwei Euro (ermäßigt, Kinder unter drei Jahren frei