Gleich zwei Barnimer Feuerwehren durften am Sonnabend einen denkwürdigen Geburtstag feiern. Und das bei Kaiserwetter. Die Temperaturen erreichten locker die 30-Grad-Marke und am späten Nachmittag sogar noch deutlich mehr.
Den Anfang machte die Freiwillige Feuerwehr Golzow um 10 Uhr mit dem Start des großen Festumzuges durch den Ort. Mit dabei auch eine historische Spritze für Pferdewagen, die natürlich auch am Wochenende zünftig von Pferden gezogen wurde. Das betagte Gerät stammt aus der Gründungszeit der Wehr im Jahre 1929. Ein weiteres Traditionsfahrzeug war mit dem LF 8, liebevoll auch Oma genannt, anzutreffen. Die Wehren aus den benachbarten Orten ließen sich die Teilnahme selbstverständlich auch nicht nehmen, zumal am Nachmittag auch noch ein Wettstreit in Aussicht stand.
Zahlreiche Schaulustige hatten sich am Straßenrand versammelt, um den vorbeiziehenden Kameraden zuzujubeln und Anerkennung zu zollen. Den Umzug begleiteten zudem der Amtsdirektor von Britz-Chorin-Oderberg, Jörg Matthes, Chorins Bürgermeister Martin Horst und Golzows Ortsbürgermeister Thomas Polster.
Für manche Schaulustige hatte das fast so etwas wie Volksfestcharakter. Das eine oder andere Glas Sekt erklang dabei auch. Die Golzowerin Katrin Müller hatte sogar noch einen Grund mehr zum Feiern, denn sie durfte sich gleichzeitig über ihren Geburtstag freuen.
Gegen 13 Uhr traten die Feuerwehren von Britz-Chorin-Oderberg beim Amtsausscheid im Löschangriff nass gegeneinander an. Leider konnten nicht alle der 16 Wehren des Amtes teilnehmen. Elf hatten es dennoch geschafft.
Knuspriges Spanferkel
Am Ende trug tatsächlich Gastgeber und Jubilar Golzow den Erfolg davon. Auf den zweiten Platz kam Lüdersdorf, gefolgt von Liepe/Niederfinow.
Im Anschluss wurde auf dem Sportplatz am Mühlenberg ausgiebig gefeiert. Für kulinarische Höhepunkte war ebenfalls gesorgt, denn am frühen Abend wartete ein knuspriges Spanferkel auf die Besucher.
Die Golzower Wehr kann auf 21 aktive Mitglieder zurückgreifen. Angesichts der Größe des Ortes ist sie damit gut aufgestellt. Ortswehrführer Andreas Melchert kann folglich zufrieden sein. Zudem durften sich die Golzower Einsatzkräfte erst im Juli über ein neues Löschfahrzeug freuen.
In Joachimsthal setzte sich der Festumzug eine Stunde später, gegen 11 Uhr, in Bewegung. Von der Schule ging es vorbei am Brunhold-Denkmal bis zum Standort der Feuerwehr an der Mühlenstraße. Hier waren die Straßen ebenfalls mit reichlich Publikum bestückt. Manche Bewunderer waren gleich ganz in Familie gekommen, wie Sunny Banaskiewicz, die mit ihren Töchtern Angelina-Sophie (3) und Jolie-Kerstin (2) den Akteuren zuwinkte.
Nachwuchs willkommen
Mit dem Bernettschen Männerchor 1847 wurde es dann am Nachmittag zum Kaffee musikalisch. Eine bunte Hüpfburg sowie eine Mal- und Bastelstraße sorgten für Kurzweil bei den Kindern und ab 19 Uhr durfte ausgiebig das Tanzbein geschwungen werden. Die angenehm einsetzende Abendkühle kam dem sehr entgegen.
Die Joachimsthaler Wehr wurde am 26. April 1894 gegründet. Die ersten 30 Mitglieder waren Handwerker, Kaufleute und Arbeiter.
Die freiwillige Feuerwehr kann derzeit auf 49 Mitglieder verweisen. Darunter 26 Aktive, 18 Mitglieder der Jugendfeuerwehr und fünf in der Alters- und Ehrenabteilung. Ortswehrführer ist Axel Müller.
Nachwuchs ist in beiden freiwilligen Feuerwehren willkommen. Schließlich soll es auch in Zukunft in Golzow und Joachimsthal Jubiläen zu feiern geben.