Hervorgegangen ist der Verein aus der Fußballsektion der BSG Stahl Britz. Nachdem der volkseigene Betrieb, der die Basis des Vereins war, aufgelöst wurde, musste ein neuer Klub gegründet werden. Mit der Gründungsversammlung vom 25. Juni 1990 war der Verein geboren und startete mit 22 Mitgliedern ins neue Jahrzehnt.
Kapazitätsgrenze fast erreicht
"Britz hat 14 Vereine im Ort, aber Fortuna nimmt eine Sonderstellung ein", sagt Bürgermeister André Guse. Der Verein schafft Gemeinschaft und Identifikation. 220 Mitglieder sind aktiv, knapp die Hälfte davon stammt aus Britz. Somit ist der FSV Fortuna auch ein Anlaufpunkt für die Fußballer aus den umgebenden Orten. "Wir haben damit aber auch unsere Kapazitätsgrenzen fast erreicht", merkt Vereins-Präsident Ralf Fifielski an.
Vor allem im Jugendbereich sei man hervorragend ausgestattet. Fast zwei Drittel der Mitglieder sind unter 18 Jahre. Dass es dem Verein gut geht, liege vor allem an der Gemeinde, weiß Fifielski. Zum einen habe Britz mit seinem Bahnanschluss eine gute Lage, zum anderen sei eine funktionierende Infrastruktur geschaffen worden, sodass Britz ein beliebter Wohnort ohne große Leerstände ist. Und auch der FSV Fortuna selbst erfährt die größtmögliche Unterstützung. Sei es finanziell oder ideell.
Der Verein sitzt im Dorfgemeinschaftshaus direkt am Sportplatz. 800 000 Euro wurden beim Bau 2014 hier investiert. Mannschaftsräume, Schiedsrichter-Kabine, Sanitäreinrichtungen – alles, was ein modernes Vereinsheim ausmacht. Auf dem Dach wurden Solarmodule zur Warmwasseraufbereitung installiert. "Alles ist auf dem neuesten Stand. Für die Zukunft sind wir gerüstet", berichtet Ralf Fifielski stolz.
Das Grundstück hatte die Gemeinde zur Verfügung gestellt. Um die 100 000 Euro erhielt Britz damals vom Land. Ansonsten finanzierte die Kommune das Vorhaben aus eigener Kasse. "Wir investieren hier nicht nur in den Verein, sondern in die Gemeinschaft", merkt Bürgermeister Guse an. Denn ob ein Ort lebenswert ist, hänge auch mit den Freizeitmöglichkeiten in der Gemeinde zusammen.
Derzeit spielt die erste Mannschaft in der Fußball-Landesklasse Nord gegen den Abstieg. Bis zu 100 Fans sind oftmals bei den Heimspielen dabei, bei Derbys können es auch mal an die 300 Leute sein. Mit der Landesklasse sei man auch sportlich am derzeitigen Limit, so Ralf Fifielski. "Je höher man spielt, desto teurer wird es. Wir sind momentan absolut zufrieden mit unserer Situation."
Zufrieden ist der Präsident auch mit seinen Vereinsmitgliedern. Erst vor kurzem wurde Spieler und Jugendtrainer Sebastian Peters mit dem Ehrenamtsförderpreis des Deutschen Fußballbundes geehrt und zum Lehrgang nach Spanien geladen. Er gehört zu den bundesweit 252 Gewinnern des Ehrenamtsförderprojektes "Fußballhelden – Aktion junges Ehrenamt". Hierbei ehren der DFB und die Landesverbände Jugendfußballtrainer und Jugendleiter unter 30 Jahren, die sich durch ihren herausragenden persönlichen ehrenamtlichen Einsatz innerhalb ihrer Vereine besonders verdient gemacht haben.
Am letzten Juni-Wochenende wird das 30-jährige Jubiläum groß am Sportplatz gefeiert. Neben einem Rahmenprogramm wird es auch ein Fußballspiel gegen ein bekanntes Profiteam geben.