Tagsüber malochen, zweimal die Woche abends Training und am Wochenende das Punktspiel. So sieht der Alltag vieler Amateurfußballer aus. Der Sport dient dabei als Ausgleich zum normalen Alltag. Wenn denn die Zeit dafür übrig bleibt, neben den Freunden und der Familie. Der Oderberger Fabian Daniel nimmt sich seit vielen Jahren regelmäßig die Zeit. Sein Verein Kickers Oderberg ist Stammgast in der Kreisliga. Aktuell spielt das Team als Spielgemeinschaft Oderberg-Lunow eine Rolle im Mittelfeld der Liga. „Das ist so, wie erwartet“, sagt der 30-Jährige. „Für uns ist der Aufstieg kein Thema, wir orientieren uns eher nach unten und versuchen so viele Punkte wie möglich mitzunehmen.“
Dass die Oderberger eine kontinuierliche Rolle in der Kreisliga spielen, liegt auch an ihm. Fabian Daniel ist der Rekordtorjäger der Liga. 78mal hat er in seiner Spielerkarriere eingenetzt. „Das war mir gar nicht bewusst, aber es gefällt mir“, lacht er. „Ich nehme mir aber auch nicht vor, so und so viel Tore zu schießen. Am wichtigsten ist ja, dass wir erfolgreich spielen und Spaß an der Sache haben. Wir machen das ja alle nebenbei, weil es uns um Spaß geht.“

Oderberger und Fußballer mit Leib und Seele

Daniel ist in Oderberg aufgewachsen und nur ein einziges Mal „die Seiten gewechselt“. „Ich war eine Zeit lang in Britz, da unser Trainer Matthias Kandula dorthin gewechselt  war.“ Nachdem Kandula Britz verlassen hat, ist auch Daniel wieder nach Oderberg zurückgekehrt. Die Stärke des Teams ist der Zusammenhalt, glaubt Daniel. „Wir sind eine tolle Mannschaft und spielen auch höher als man es von einem kleinen Verein erwartet. Das ist super.“
Seinen Lebensunterhalt verdient der gelernte Fleischer bei einem Fachunternehmen für technische Dienstleistungen in der Energie- und Bauwirtschaft in Bernau. „Es ist ein guter Job“, sagt Daniel trocken. „Auf dem Bau ist es körperlich natürlich anstrengender, aber ich mag die Arbeit.“ Nach Feierabend geht es dann in der Woche zweimal zum Training. Die Zeit geht für den Vater eines vierjährigen Kindes von der Familie ab. „Meine Frau hat mich so kennengelernt und hat auch kein Problem damit. Sie weiß ja, dass das mein Hobby ist.“

Notgedrungene Führungsrolle

Aktuell ist er noch mehr in den Verein involviert, als ohnehin schon. Seit einiger Zeit leitet Daniel das Training. „Unser alter Trainer hat nicht mehr mit dem Team harmoniert, das hat nicht mehr funktioniert und so wurden Konsequenzen gezogen. Durch unsere Randlage ist es schwer einen Trainer zu bekommen. Darum mache ich es jetzt halt.“ Die Periphere Lage ist aber nicht nur bei der Trainersuche ein Problem. „Man sieht es ja auch daran, dass wir eine Spielgemeinschaft bilden. Die Region ist dünn besiedelt. Spieler zu finden ist für uns schwerer als es in Bernau oder Eberswalde der Fall ist. Jeder Ausfall schmerzt daher natürlich. Und wir müssen halt auch immer schauen, dass Spieler aus der Jugend nachkommen. Aber viele verlassen halt auch wegen der Arbeit oder des Studiums die Region. Verständlich aber schade.“
Er selbst ist auch schon im fußballerisch fortgeschrittenen Alter. „Man legt körperlich etwas zu“, sagt er lachend, „aber noch geht es. Technisch bin ich jetzt auch nicht der Schlechteste. Also ich will immer noch ein paar Buden machen.“ Und die Tore will er auch für die SpG Oderberg-Lunow schießen. „Ich bin Oderberger, ich bleibe hier!“

Die Ewige Torjägerliste der Kreisliga Ost

1. Fabian Daniel (Od.-Lunow/ Kick. Oderberg/ Fort. Britz II) 105 Spiele/ 78 Tore   
2. Francesco Höhne (BSV Blumberg) 115 Spiele/ 69 Tore
3. Dandy Täge (SG Oderberg-Lunow/ Kickers Oderberg) 137 Spiele/ 62 Tore
4. Christoph Bluhm (SV Biesenthal) 83 Spiele/ 55 Tore
5. Ali Kolait (Schorfheide Joachimsthal) 39 Spiele/ 53 Tore
6. Gordon Hahn (Schorfheide Joachimsthal) 64 Spiele/ 51 Tore
7. Florian Temma (SG Liepe) 64 Spiele/ 47 Tore
   André Tschanter (Einehit Zepernick II) 48 Spiele/ 47 Tore
9. Thomas Marschke (SG Od.-Lunow/ Kickers Oderberg) 177 Spiele/ 44 Tore
10. Jens Rohrbeck (1. FC Finowfurt/ Schorf. Joachimsthal) 44 Spiele/ 42 Tore
Quelle: www.fupa.net