Hardy Lux geht fremd und bekommt auch noch Beifall dafür. Zu seiner Entscheidung, zusätzlich in Oderberg ein Wahlkreisbüro zu eröffnen, haben ihm Barnims Landrat Daniel Kurth, der Bundestagsabgeordnete Stefan Zierke und Jörg Matthes, der Amtsdirektor von Britz-Chorin-Oderberg, gratuliert.
Die Parteifreunde finden es wichtig, dass die SPD in der Kleinstadt präsent bleibt, obwohl ihr Direktmandat im Wahlkreis 15, zu dem Oderberg zählt, bei der Landtagswahl im September 2019 an die AfD verloren ging.
Regelmäßige Sprechstunden
„Wir geben den ländlichen Raum nicht auf“, sagte Hardy Lux, dessen eigentlicher Wahlkreis 13 die Stadt Eberswalde, die Gemeinde Schorfheide und das Amt Joachimsthal (Schorfheide) umfasst, bei der Eröffnung des Wahlkreisbüros an der Angermünder Straße 59. Wo jahrzehntelang die Firma Elektrohausgeräte Arndt ihr Ladengeschäft führte, werden der Landtagsabgeordnete sowie seine Wahlkreis-Mitarbeiter Julia Lindner und Johannes Kraushaar fortan regelmäßig Bürgersprechstunden abhalten.
Aufbruchstimmung zu verspüren
Dass er sich auch noch um Oderberg kümmere, geschehe nicht nur, um die SPD weiterhin sichtbar zu machen. „Die Stadt liegt mir seit jeher am Herzen. Wegen ihres unglaublichen Potentials und ihrer riesigen Probleme“, betonte der Landtagsabgeordnete. Früher habe er häufiger gesagt bekommen, Oderberg warte darauf, wachgeküsst zu werden. Inzwischen gewinne er immer mehr den Eindruck, dies sei bereits geschehen. „Ich verspüre eine mitreißende Aufbruchstimmung“, sagte Hardy Lux.
Landrat lobt Landtagsabgeordneten
Sein Ziel sei es, sich als Netzwerker einzusetzen, mit den Oderbergern ins Gespräch zu kommen und ihnen zu helfen, ihre kleinen und großen Probleme in Angriff zu nehmen. Die ersten Treffen habe er bereits absolviert – unter anderem mit interessierten Besuchern aus der Nachbarschaft, mit Jugendarbeitern und mit dem SPD-Ortsverein, berichtete der Landtagsabgeordnete.
Barnims Landrat Daniel Kurth erklärte, er kenne Hardy Lux als jemanden, der zuhören und Kontakte knüpfen könne. „Dein Engagement ist für Oderberg auf jeden Fall ein Gewinn“, sagte er.
Strategisch richtige Entscheidung
Ein dickes Lob kam auch von Jörg Matthes. Der Amtsdirektor von Britz-Chorin-Oderberg gehört dem SPD-Ortsverein in Wandlitz an und betonte, es sei außergewöhnlich, dass Hardy Lux Ressourcen, Zeit und Geld investiere, um sich außerhalb seines Wahlkreises für die Belange der Oderberger einzusetzen. Dies sei auch strategisch die richtige Entscheidung. „Wahlen werden nicht in Potsdam, Cottbus oder Frankfurt/Oder, sondern im ländlichen Raum entschieden“, sagte er.
Die Oderberger hätten es verdient, einen verlässlichen Ansprechpartner in der Stadt zu wissen, was die landespolitischen Themen angehe, hob der Bundestagsabgeordnete Stefan Zierke hervor, der sich ebenfalls als Oderberg-Fan bezeichnete. Er sei Mitglied im Förderverein fürs Museum und liebe die Stadt.
SPD soll in Oderberg erkennbar sein
Das neue Wahlkreisbüro befindet sich gegenüber der weit über Oderberg hinaus bekannten Eisdiele. Die spartanisch eingerichteten 40 Quadratmeter SPD-Domizil sollen bald auch von außen besser erkennbar sein. „Wir werden ein Schild mit unseren regelmäßigen Sprechstundenzeiten aushängen“, kündigte Hardy Lux an. Ob allerdings die Reklametafel an der Fassade befestigt werden kann, die der Landtagsabgeordnete zur Eröffnung seines Büros in Oderberg geschenkt bekam, ist ungewiss. „In diesem Haus wird SPD gewählt“, steht darauf.
Termin mit der Bürgermeisterin
Das erste Gespräch mit Oderbergs Bürgermeisterin Martina Hähnel, Bündnis für Oderberg, steht noch aus. Zur Eröffnung des Büros war sie eingeladen, aber verhindert. „Wir haben aber schon einen neuen Termin vereinbart und werden uns in zwei Wochen zu allen für die Stadt wichtigen Themen austauschen“, stellte der Landtagsabgeordnete in Aussicht.
Als die Barnimer SPD zwei von drei Direktmandaten verlor
Bei der Brandenburger Landtagswahl am 1. September 2019 hat die SPD nur im Wahlkreis 13, der die Stadt Eberswalde, das Amt Joachimsthal (Schorfheide) und die Gemeinde Schorfheide umfasst, das Direktmandat geholt. Hier hatte sich Hardy Lux mit 23,9 Prozent der Stimmen knapp gegen Roman Kuffert von der AfD durchgesetzt, der 23,3 Prozent erreichte.
Im Wahlkreis 14, zu dem die Stadt Bernau und die Gemeinde Panketal gehören, hatte Britta Stark, SPD, mit 21,8 Prozent das Nachsehen gegenüber Péter Vida, BVB/Freie Wähler, der 24,0 Prozent holte.
Im Wahlkreis 14, zu dem die Stadt Bernau und die Gemeinde Panketal gehören, hatte Britta Stark, SPD, mit 21,8 Prozent das Nachsehen gegenüber Péter Vida, BVB/Freie Wähler, der 24,0 Prozent holte.
Und der Wahlkreis 15, der aus den Gemeinden Ahrensfelde und Wandlitz, der Stadt Werneuchen sowie den Ämtern Biesenthal-Barnim und Britz-Chorin-Oderberg besteht, ging mit 23,9 Prozent an Steffen John, AfD, der Britta Müller, SPD, hinter sich ließ, die sich mit 23,6 Prozent begnügen musste.