Ende Februar wurde dem Mädchen im Forßmann-Klinikum, das zum regionalen Klinikkonzern GLG gehört, ein Hautexpander implantiert. Mit diesem Verfahren wird Haut in der Weise gedehnt, dass man gesunde Haut zur Eigentransplantation gewinnt, um erkrankte Hautareale damit ersetzen zu können. Zu den wenigen Spezialisten weltweit, die das Verfahren beherrschen, gehört Dr. Lutz Meyer, Leitender Arzt des ZVM.
Kostenloses Elternappartment
Er sagt: "Die Behandlung, die in vielen Schritten erfolgen muss, dient der Entfernung von Riesenmuttermalen, die für die Patienten ein großes psychologisches Problem darstellen als auch ein Hautkrebsrisiko in sich tragen." Das Eberswalder Zentrum arbeitet dabei wie auch bei der Behandlung seltener Gefäßanomalien mit führenden Spezialisten aus Ländern wie USA, Südkorea und Griechenland zusammen, die regelmäßig nach Eberswalde kommen und hier gemeinsam mit den Experten des ZVM Patienten aus der ganzen Welt operieren.
Die Kostenübernahmen unterscheiden sich dabei von Land zu Land. Im Fall von Maria kommt die Krankenkasse in Rumänien für die Behandlung auf. Nach der OP im Februar musste Maria Anfang und Mitte März nochmals zur Weiterbehandlung nach Eberswalde kommen. Der letzte Termin fiel schon mit dem Einsetzen der weltweiten Corona-Krisenmaßnahmen zusammen. Grenzschließungen und die Einstellung von Flug- und Bahnverkehr hätten es der Familie unmöglich gemacht, zur dringend notwendigen nächsten OP am 8. April wieder in Eberswalde zu sein. "Es ist unverzichtbar, die Behandlungen termingerecht fortzusetzen, um deren Erfolg am Ende nicht zu gefährden", sagt Dr. Lutz Meyer. Die Krankenhausleitung entschied sich deshalb dafür, der Familie eines der Elternappartments kostenlos zur Verfügung zu stellen.
"Ich sehe darin unsere humane Verpflichtung", sagt Krankenhausverwaltungsdirektor Dr. Dietmar Donner. "Es geht um die Gesundheit des von dieser schweren Krankheit betroffenen Kindes. Wir alle hoffen, dass bald ungehinderte Reisen wieder möglich sein werden. Auf keinen Fall darf dieses Mädchen deswegen Schaden erleiden."
So konnte Familie Tanasescu aus Bukarest zwischen den Behandlungen in der Nähe des Werner-Forßmann-Klinikums wohnen. Zum Glück war es den Eltern möglich, in dieser Zeit von Eberswalde aus per Homeoffice zu arbeiten. Nun versucht die Familie, nach Rumänien zurückzukehren. Wegen der noch bestehenden Reisebeschränkungen ist dies schwierig. Was jedoch am meisten zählt, dass Maria hoffentlich in absehbarer Zeit eine gute Zukunft bevorsteht, befreit von ihrer angeborenen schweren Krankheit.
Das ZVM war 2013 am "Forßmann" von Dr. Meyer aufgebaut und etabliert worden.