Die Corona-Pandemie hat so einige Traditionen einschlafen lassen. Manches wurde bereits wiederbelebt, anderes soll folgen. Dass das nicht immer ganz einfach ist, diese Erfahrung machen viele Verantwortungsträger auch in Eisenhüttenstadt. Eine dieser Tradition hat mit der Zukunft junger Menschen zu tun. Die können noch in dieser Woche aus gutem Grund einen etwas anderen Unterrichtstag verbringen und sich vom Unterricht freistellen lassen.
„Wir wollen den Zukunftstag wieder richtig aktivieren“, sagt Ralf Hillburger vom Kompetenznetzwerk Fachkräftesicherung in Eisenhüttenstadt. Dieses Ziel habe sich die in diesem Jahr gegründete Ausbildungsinitiative mit Blick auf den Fachkräftemangel gesetzt.
Die Angebote in der Region
„Der Zukunftstag stand während Corona nicht mehr auf der Agenda“, sagt Hillburger. Und auch im vorigen Jahr sei das Verhalten eher verhalten gewesen – bei Schülern und bei Unternehmen. Diesmal haben ihm zufolge viele Unternehmen von der Stadt einen Brief bekommen mit der Bitte um Beteiligung. „Das hat Wirkung gezeigt“, sagt er.
In Eisenhüttenstadt nehmen neun Unternehmen und Einrichtungen teil: ArcelorMittal, die Eisenhüttenstädter Wohnungsbaugenossenschaft (EWG), die Gebäudewirtschaft (Gewi), die Schule für Gesundheits- und Pflegeberufe, die gleich mehrere verschiedene Schnupperangebote an diesem Tag macht, die Stadtverwaltung, das Städtische Krankenhaus, der ambulante Pflegedienst Seidel und Engler, das Qualifizierungscentrum der Wirtschaft GmbH mit der Kochhütte sowie die Sparkasse Oder-Spree.
Außerdem machen im Umkreis noch mit: das Siebke Beton- und Natursteinwerk in Brieskow-Finkenheerd, die Spie Versorgungstechnik GmbH in Müllrose, die Sparkasse in Müllrose sowie die Bauerngesellschaft Ziltendorfer Niederung GbR in Wiesenau.
Im gesamten Landkreis Oder-Spree gibt es mehr als 50 Angebote zum Zukunftstag.
Freistellung für die Schule möglich
Am 27. April ist es wieder so weit, dann können Mädchen und Jungen ab Jahrgangsstufe 7 im Land Brandenburg am Zukunftstag im Betrieb oder auch digital Berufe ausprobieren und ihren möglichen Traumberuf entdecken. Auf der Interseite für den Zukunftstag gibt es einen Überblick.
Möglich ist der Ausflug in ein Unternehmen im Klassenverbund, aber auch als einzelner Schüler.
Auf einem Flyer des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg heißt es: „Frage in deiner Schule nach, ob sie den Zukunftstag als schulische Veranstaltung unterstützt. Falls nicht, fülle bitte den Freistellungsantrag aus und gib ihn in der Schule ab.“ Dieser Freistellungsantrag ist auf der Internetseite des Zukunftstages zu finden.
Ob die Schule diesem zustimmt, bleibt in jedem Fall abzuwarten. Eine Anmeldung bei einem Betrieb ist zudem vorzuweisen und nachträglich muss in der Schule auch eine Teilnahmebescheinigung abgegeben werden.
So ist eine Anmeldung noch möglich
Die Online-Anmeldefrist für den Zukunftstag ist zwar abgelaufen, noch aber sind bei vielen Anbietern noch Plätze frei.
Nachfragen in Eisenhüttenstadt haben ergeben, dass auch jetzt noch eine Anmeldung im Wunschunternehmen erwünscht ist. Man solle einfach anrufen, heißt es unter anderem von der EWG und der Gewi.
Ein negativer Punkt ist Ralf Hillburger zufolge, dass in vielen Schulen an genau diesem Tag noch immer wichtige Arbeiten geschrieben werden. Dabei wolle man doch den jungen Menschen die Möglichkeit bieten, über die normale Berufsorientierung hinaus, die Betriebe vor Ort kennenzulernen.
„Schüler haben das Recht, diesen Tag zu nutzen“, betont er. Und er macht auch für künftige Jahre klar: „Der Zukunftstag kommt nie überraschend. Er ist planbar für Schüler, Lehrer, Eltern und Unternehmen, weil er immer am letzten Donnerstag im April stattfindet.“