Noch im Sommer musste der neun Monate alte Mischlings-Hund Maron im bulgarischen Pernik in der Nähe von Sofia um sein Leben fürchten. Der damals noch sehr junge Welpe konnte sich zwar am Futtertrog gegen seine Artgenossen behaupten, sodass er in guter Verfassung in Eisenhüttenstadt ankam. Zwar entkam der ehemalige Straßenhund der Todesspritze, doch jetzt wartet der hübsche rotbraune Rüde seit Monaten in Deutschland auf ein neues Zuhause.
„Zurzeit vermitteln wir kaum Tiere. Von den sieben Hunden, die wir damals zusammen mit Maron aus diesem bulgarischen Shelter vor der Todesspritze gerettet haben, sind gerade einmal zwei Tiere vermittelt. Gegenwärtig haben wir sogar für Pensionstiere kaum Platz. Wir haben nur noch ein Zimmer für Notfälle frei, wenn beispielsweise die Polizei uns ein Tier vorbeibringt“, erklärt Silvia Pantel, die sich im Tierheim an der Oderlandstraße in Eisenhüttenstadt hauptsächlich um die bellenden Vierbeiner kümmert. Aus diesem Grund habe das Tierheim gerade einen Transport aus Bulgarien abgelehnt. „Dann bekommen die Tiere die Todesspritze. Wir können es leider nicht ändern“, sagt Silvia Pantel.
Maron ist einer ihrer Lieblinge
Dabei ist Maron einer ihrer Lieblinge. „Ich mag hier alle Hunde, aber der eine oder andere ist mir dann doch näher ans Herz gewachsen. Bei Maron merke ich, er hat eine schnelle Auffassungsgabe. Mit ihm beschäftige ich mich gern.“
Daher bedauert es Silvia Pantel zutiefst, dass Maron noch keinen neuen Halter gefunden hat. „Einmal hatte sich ein Mann sofort in ihn verguckt, aber die Frau wollte nicht“, erinnert sie sich.
Zwar ist Maron gegenüber Menschen sehr lieb und anhänglich, doch mit seinen Artgenossen geht er nicht so sorgsam und freundlich um. Seien es Hündinnen, die der unkastrierte Rüde schnell mal angeht oder die anderen Männchen im Tierheim, denen er auch gern mal das Futter wegschnappt.
Der Rüde frisst nahezu alles
Hinsichtlich der Nahrungsaufnahme sei Maron relativ wahllos, sogar die zum Spielen gedachten Stoffbällchen gehen durch seine Verdauung. Daher sollte man dem aufgeweckten Rüden lieber Hartgummibälle zum Spielen geben oder eher in seiner Nähe sein, damit er nicht alles runterschluckt.
Dafür ist Maron während der Zeit im Tierheim an der Oderlandstraße stubenrein geworden und geht bereits an der Leine. „Anfangs zerrt er noch ein bisschen, doch das ist normal. Später geht er sehr ordentlich. Er wäre sicherlich auch gut als Jagdhund geeignet, doch dann müsste sich jemand bald seiner annehmen. Jetzt lernt er noch schnell. Später dauert es wesentlich länger, bis ein Hund etwas gelernt hat. Man sollte für ihn Zeit haben, Maron braucht Beschäftigung. Doch er sollte lieber als Einzelhund gehalten werden“, erklärt die Tierheim-Mitarbeiterin.
Große Bedenken wegen kaum kalkulierbarer zusätzlicher Behandlungskosten etwa habe Silvia Pantel nicht. Maron ist gesund, gechippt und geimpft.