In das Katzendomizil in Spreenhagen ist Leben eingezogen. Der Container, die kleinen Holzhütten und das großzügige Freigehege sind der Anfang für ein kleines Paradies, in dem sich Samtpfoten, die ihr Zuhause verlassen mussten, wohlfühlen sollen.
Was an dem Areal besonders auffällt, ist nicht etwa der weiße Container, der übrigens noch mit Holz verkleidet und einem Dach versehen werden soll. Es ist der eigentümliche Zaun, an dessen oberem Ende ein nach innen gerichteter, vielleicht 40 Zentimeter breiter Überhang thront. Er macht die Nutzung des Geländes erst möglich, denn er verhindert, dass die Bewohner ausbüchsen. Gemeint sind die Katzen, die hier, an der Alten Hartmannsdorfer Straße 7c ihr – hoffentlich nur zeitweiliges – zu Hause gefunden haben. Derzeit werden hier fünf Samtpfoten umsorgt: die unzertrennlichen Peter und Katharina, die beiden Kumpels Romeo und Carlos (sie haben sich im Rauener Katzenhaus kennen und mögen gelernt) sowie Mausele.
Für den Verein ist es ein schöner Erfolg, den ersten Tieren helfen zu können. Die elf Mitglieder hatten im Vorjahr mit viel Eigeninitiative den Bau begonnen und konnten diesen nach unzähligen Arbeitsstunden – wenn auch noch nicht fix und fertig, so doch zumindest bewohnbar – herstellen. Kurz vor Weihnachten hatte das Veterinäramt die Nutzung genehmigt. Die Idee von der Auffangstation nahm Gestalt an, als imf Rauener Katzenhaus die Nachfrage nach Neuvermittlung von Abgabetieren so groß geworden war, dass das Domizil, das ja vornehmlich Pensionstiere umsorgen will, an seine Kapazitätsgrenze stieß. Und so schmiedete der Verein, der auch in Rauen ehrenamtlich hilft, Pläne, die nun in Spreenhagen ihre Verwirklichung finden.
Die Katzenbetreuer kommen aus Rauen, Storkow, Fürstenwalde und  aus Spreenhagen. Dort ist zum Beispiel Jaqueline Derer zu Hause, ganz in der Nähe des Katzenlandes. Die 50-Jährige, die beruflich als Frisörin in Erkner tätig ist, schaut fast täglich vorbei. „Wir haben einen Schichtplan“, sagt sie. Der teilt die etwa zweistündigen Stippvisiten, jeweils morgens und abends, unter den Helfern auf. Zu deren Aufgaben gehört es, die Toiletten, Räume und das Umfeld zu reinigen, die Katzen zu pflegen, ihre Gesundheit zu kontrollieren, sie zu füttern, mit ihnen zu spielen und zu schmusen. „Letzters ist besonders wichtig, sie sollen und wollen ja vom Mensch beschäftigt werden, sind keine Stromer“, erzählt die Spreenhagenerin, die außerdem zwei eigene Katzen hält.
Unterstützt werden die Erwachsenen oft von Ruth Allmann. Die 12-Jährige mag Samtpfoten und wendet sich allen sehr liebevoll zu. „So viel sie es zulassen.“ Ruth weiß genau, wie weit Carlos Nähe zulässt, wie lange Romeo gestreichelt werden will. So versucht sie mit viel Fingerspitzengefühl das Vertrauen der Tiere in Menschen aufzubauen.
Der Verein steht mit seinem Engagement noch am Anfang. Ganz dringend werden noch Materialspenden, Sponsoren sowie tatkräftige Unterstützer gesucht – und natürlich ein neuen Zuhause für die Zöglinge. Wer helfen will, ist vom Verein eingeladen am Katzenland oder vorab auf der Internetseite vorbei zu schauen (www.katzenland.org).