Er sei am Wochenende zu Besuch in Nordrhein-Westfalen in einer Gegend mit vielen Infizierten gewesen und am Wochenende mit dem Fernbus zurückgekehrt, erklärte Kreis-Inspektorin Jadwiga Caban-Korbas am Mittwoch gegenüber dem Nachrichtenportal Słubice24. Als er zu Hause ankam, habe er Fieber und Atemnot bekommen. Am Montag rief er dann bei der Kreis-Inspektorin an und schilderte seine Symptome. Daraufhin wurde er nach Zielona Góra ins Krankenhaus gebracht und dort isoliert. Dienstag früh sei es ihm schon viel besser gegangen, berichtete Jadwiga Caban-Korbas.
Wie sie darüber hinaus informierte, lebten seine Ex-Frau und sein Sohn mit ihm in Cybinka in einem Haus in getrennten Wohnungen. Beiden arbeiteten in Deutschland, seien jedoch von der Arbeit freigestellt und unter Quarantäne gestellt worden. Wojewode Władysław Dajczak erklärte, man sei sehr gut auf eine Infektion vorbereitet gewesen. Zwei Krankenwagen seien für Corona-Fälle reserviert, „das hat sich bewährt“. Das Krankenhaus in Słubice war am Mittwoch für Besucher gesperrt. Als Grund wurde auf einem Aushang das Auftreten des Virus Covid-19 in der Gemeinde angegeben.
In Słubice tagte am Nachmittag ein Krisenstab. Zugleich wurde auch die Stadtverwaltung der Nachbarstadt über den Fall informiert, wie Frankfurts Stadtsprecher Uwe Meier mitteilte. Nach seinen Informationen sei der Mann bei seiner Heimreise am Busbahnhof am Bahnhof in Frankfurt (Oder) umgestiegen.

15 negative Corona-Tests in Frankfurt

In Frankfurt selbst hatten sich bisher alle Verdachtsfälle als unbegründet erwiesen. Am Frankfurter Klinikum waren nach Angaben der Pressestelle der Stadt bis gestern 15 Patienten wegen eines möglichen Verdachts auf eine Infektion mit dem Coronavirus getestet worden. Alle Testungen seien im Ergebnis durchweg negativ ausgefallen. „Hierzu zählen auch Testungen von Personen mit Wohnort in den Nachbarlandkreisen“, so Uwe Meier.
Für die Einrichtung einer Hotline zum Corona-Virus – wie etwa im Nachbarlandkreis Oder-Spree – bestand zumindest bis Mittwochnachmittag „keine dringende Notwendigkeit“, erklärt Meier, „da die meisten Anfragen zeitnah sinnvoll bearbeitet werden können“. Allerdings werde geprüft, ob sich eine Hotline notfalls kurzfristig einrichten ließe. In der vergangenen Woche hatte das Gesundheitsamt zeitweise bis zu 300 Bürgeranfragen pro Tag zum Virus zu beantworten. Abgearbeitet wurden und werden sie vor allem von Mitarbeitern aus dem Bereich Kommunalhygiene.  Inzwischen habe die Zahl der Anrufe zwar etwas abgenommen. Nach dem Bekanntwerden des ersten Corona-Falles in unmittelbarer Nachbarschaft gehe man jedoch davon aus, dass die Nachfragen wieder zunehmen. „Zeitgleich gibt es viele Gespräche mit größeren Firmen und Institutionen in der Stadt“, so Meier. In persönlichen Beratungsgesprächen solle vor Ort der Verunsicherung entgegengewirkt und sachlich informiert werden.