Das alte Lied und Leiden also, das man mit dem 4:1-Pokalerfolg gegen die TSG Bernau beinahe überwunden glaubte. Aber denkste. Wieder fehlte es an Entschlossenheit und Zutrauen beim Abschluss. Allein Robin Grothe, von Anfang an für den erkrankten John Lukas Sauer im linken Mittelfeld eingesetzt, ließ vier gute Möglichkeiten ungenutzt (12./22./71./80.), andere Mitspieler auch. "Im Training funktioniert das, im Wettkampf immer noch nicht", wundert sich Jan Mutschler noch immer. "Diese Seuche begleitet uns weiter." Ansonsten konnte der Gastgeber-Coach nicht viel meckern. Die taktische Marschroute funktionierte, man arbeitete ordentlich gegen den Ball, weite und präzise Diagonalpässe (meist von Tobias Fiebig) mit Spielverlagerung kamen an. Frankfurt scheint auf gutem Findungswege zur Stammformation.
Seelow-Rückkehrer Marcel Georgi ("Ich war ja nie ganz weg") musste es wieder richten. Nach Kopfballverlängerung von Sebastian Lawrenz stand er richtig und machte clever das frühe 1:0 (7.). Der Technikus hatte danach noch eine gute Szene. Der wackere Schlussmann Dennis Tietz war schon geschlagen, doch Jerome Ehweiner rettete auf der Linie (15.). Es fing also gut an für die Oderstädter und setzte sich gut fort in der ersten Hälfte, aber die Chancenverwertung ...
Viel Spielraum über die Außen
Den Gästen gestatteten die Frankfurter nicht viel Zwingendes, nur manchmal zu viel Spielraum über die Außen Mamoudou Camara und Steven Nowark. Einige Nadelstiche setzten die Klosterfelder durch Ehweiner und den körperlich präsenten Kapitän Lukas Bianchini. Ansonsten mussten sie sich mit Schüssen aus der Distanz begnügen, was der Torausbeute nicht weiterhalf.
Nach druckvoller, überlegener erster Hälfte ließen es die Platzherren gemächlicher angehen, suchten ihre Konterchancen. Klosterfelde ruckte an, setzte sich optisch etwas besser in Szene, ohne Wirkung zu hinterlassen. Treffermöglichkeiten – allesamt für den 1. FCF – gab es erst in der letzten Viertelstunde, als Frankfurt mit Sandro Henning, Artur Aniol und Marco Rossak drei Stürmer auf dem Rasen hatte. Eine davon vollendete Georgi nach Vorarbeit von Henning zu seinem vierten Saisontor. Das war die Erlösung, endlich. Mit dem 0:2 war Klosterfelde noch gut bedient. "Wir profitierten lange vom Abschluss-Unvermögen der Gastgeber", fand Coach Gerd Pröger, "aber wir präsentierten uns besser als beim 1:6 in Eberswalde".
1. FC Frankfurt: Marvin Benno Lähne – Leon Herzberg, Sebastian Lawrenz (78. Marco Rossak), Hendrik Haack, Lars Wiedenhöft – Maik Frühauf, Paul Karaszewski – Tobias Fiebig (65. Sandro Henning), Marcel Georgi, Robin Grothe – Niclas Weddemar (69. Artur Aniol)
Schiedsrichter: Michael Nickusch (Berlin) – Zuschauer: 135