Sicherlich war es nicht das ganz große Spiel und auch nicht das Spitzenspiel, das viele der Zuschauer auf dem Petershagener Waldsportplatz erwartet hatten. Aber es war gespickt mit taktischen Raffinessen und vor allem: Es war sehr spannend. Ein wenig ausgenommen davon blieb die Anfangsphase, in der beide Teams versuchten, sich zu finden und auf den Gegner einzustellen. Genauer heißt das, keiner wollte einen Fehler machen, um selbst in Rückstand zu geraten. Die Mannschaften versuchten, mit langen Bällen zum Erfolg zu kommen.
Bei den Frankfurtern lief im Angriff fast alles über Marcel Georgi, der vor dem gegnerischen Strafraum die Bälle an seine Stürmer John Lukas Sauer und Robin Grothe verteilte. Doch die blau-weiße Innenverteidigung mit Florian Gerber und Martin Kohlmann war stehts sehr aufmerksam. Auch die beiden Außenverteidiger Denis Rolke und Roger Sobotta spielten sehr gut und ließen kaum etwas zu. Und hinter ihnen stand Torhüter Florian Rudolph, der eine fehlerfreie Partie absolvierte.
So richtig nahm die Partie vor 122 zahlenden Zuschauern aber erst nach einer halben Stunde Spielzeit an Fahrt auf, als Melvin Gohlke die Führung erzielte. Der Treffer war großartig herausgespielt. Ein langer Ball erreichte Steven Virhus, der Gohlke bediente. So ähnlich fiel auch das 2:0 für die Gastgeber, das Silvan Küter vier Minuten später erzielte. Diesmal war Gohlke der Ausgangspunkt. Er spielte auf Anton Feiler und Küter vollstreckte. Der Treffer war vor allem für Frankfurts Trainer Jan Mutschler ärgerlich, denn er fiel aus klarer Abseitsposition, wie er feststellte. Seine lautstarken Kommentare ahndete Schiri Jonas Belke zunächst mit Gelb. Sekunden später erhöhte der Unparteiische die Strafe noch auf glatt Rot für den Frankfurter Coach. Kurz vor der Pause hätte Petershagens Mittelstürmer Anton Feiler eigentlich das Spiel entscheiden müssen. Wieder war es ein gestochener Angriff der Gastgeber, doch Feiler verpasse freistehend im Frankfurter Strafraum das 3:0.
Natürlich musste nun eine Reaktion der Frankfurter kommen. Doch die Partie begann in der zweiten Halbzeit zunächst mit mehr Einsatz und einigen ruppigen Aktionen. Auffälligster Spieler wurde im weiteren Verlauf der Frankfurter Sandro Henning, der über die rechte Angriffsseite viel Druck entwickelte. Er war auch der Ausgangspunkt für die beste Frankfurter Torgelegenheit. Der 19-Jährige spielte nach geschickter Körperdrehung in die Mitte, doch nach einem Gewühl konnte Florian Rudolph den Ball von der eigenen Torlinie kratzen. So kamen die Frankfurter erst in der 81. Minute zum Anschlusstreffer. Nach einer weiten Flanke köpfte Paul Karaszewski ein und eröffnete noch einmal eine heiße Schlussphase, in der allerdings keine weiteren Treffer mehr fielen.
Mutschler sieht gute Leistung
"Ich kann meiner Mannschaft vor allem nach der guten Leistung in der zweiten Hälfte keine Vorwürfe machen. Die erste Halbzeit haben wir verschlafen. Ich möchte ein Kompliment an unseren Gegner verteilen und freue mich schon heute auf die Revanche dann bei uns", sagte Jan Mutschler zum Spiel. "Diese Niederlage wird uns aber nicht zurückwerfen."
Roman Sedlak war natürlich voll des Lobes für das Spiel seiner Mannschaft: "Es war eine Teamleistung mit zum Teil sehenswerten Spielzügen. Ich denke, wir haben auch verdient gewonnen, werden jetzt aber auf dem Teppich bleiben."
1. FC Frankfurt: Marvin Benno Lähne – Hendrik Haack, Lars Wiedenhöft, Erik Huwe, Leon Herzberg (76. Tobias Fiebig), Paul Karaszewski, Marcel Georgi, Robin Grothe, John Lukas Sauer (46. Sandro Henning), Maik Frühauf, Steven Frühauf (46. Niclas Weddemar)
Schiedsrichter: Jonas Belke (Leuthen) – Zuschauer: 122