Bereits seit 2007 können Internetnutzer auf Google-Street-View in ausgewählten Städten und Regionen virtuelle Spaziergänge unternehmen. Die 360-Grad-Stadtansichten wurden in den vergangenen Jahren auf immer mehr Länder und Städte ausgeweitet. In Deutschland stieß der Online-Dienst bei seiner Einführung 2010 vor allem bei Hauseigentümern und Datenschützern auf viel Widerstand und Kritik – was auch der Grund für die sehr lange Wartezeit auf aktuelle Bilder und neue verfügbare Städte war.
Seit Dienstag (25.07.) jedoch ist Google Street View „endlich zurück in Deutschland. Ab heute könnt ihr die Straßen und Sehenswürdigkeiten der 20 größten deutschen Städte mit aktualisierten Street View-Bildern erkunden – und zusätzlich viele andere Regionen in Deutschland zum ersten Mal virtuell besuchen“, teilt das Unternehmen in einem entsprechenden Blog-Eintrag mit.

Frankfurt (Oder) bei Google Street View: Etliche Straßenzüge fehlen

Frankfurt (Oder) fehlte – anders als das benachbarte Słubice – bisher auf der Street-View-Landkarte. Jetzt können Internetnutzer in vielen Straßen der Stadt auf virtuelle Entdeckungstour gehen – darunter zum Beispiel in der Müllroser Chaussee, Leipziger Straße, Am Goltzhorn, Puschkinstraße, Buschmühlenweg, Heilbronner Straße und Karl-Marx-Straße oder auch die Goepelstraße und Berliner Chaussee. Auch die Ortsteile wurden von den Kameras erfasst. Für viele Einrichtungen, Geschäfte, Restaurants und Lokale stehen darüber hinaus mit einem Klick weiterführende Informationen wie Webseiten oder Google-Bewertungen zur Verfügung.
Die Gaststätte "Zum Kometen" in der Leipziger Straße in Frankfurt (Oder), aufgenommen von Google-Street View. Mit einem Klick auf den Infopunkt lässt sich mehr über das Restaurant erfahren.
Die Gaststätte „Zum Kometen“ in der Leipziger Straße in Frankfurt (Oder), aufgenommen von Google-Street View. Mit einem Klick auf den Infopunkt lässt sich mehr über das Restaurant erfahren.
© Foto: Google Street View
Allerdings fehlen etliche Straßenzüge und Wohngegenden, wie etwa zahlreiche Straßen im Stadtzentrum zwischen Kleiner Oderstraße und Logenstraße oder die Walter-Korsing-Straße in der Gubener Vorstadt, um zwei Beispiele zu nennen. Der Gang über die Stadtbrücke von Frankfurt nach Słubice ist – anders als in der Realität – ebenfalls nicht fließend möglich.

Kamerafahrten beginnen meist im Stadtzentrum

„Wenn wir überlegen, an welchen Orten wir mit dem Fotografieren beginnen, fahren wir in der Regel dorthin, wo Street View für die meisten Menschen nützlich ist. Wir beginnen oft im Stadtzentrum, um beliebte Innenstadtbereiche zu erfassen, und bewegen uns dann nach außen. Dabei kann es sein, dass wir nicht jede Straße erfassen“, erklärt eine Google-Sprecherin auf Nachfrage.
Bei der Planung der Fahrten mit den Kamerawagen werde außerdem auch auf die Sonne, die hoch genug stehen muss, geachtet, damit die Schatten nicht die Gebäude verdecken. „Wir berücksichtigen auch das Wetter und die Temperatur, denn wir wollen nicht, dass Schnee, Nebel oder Regen zu Verzögerungen oder unscharfen Bildern führen“, heißt es weiter.

An der Hutten-Oberschule stehen noch Container

Die meisten Bilder entstanden im Mai und Juni 2022, wie aus den Informationen zu den 360-Grad-Aufnahmen am Bildschirmrand unten rechts hervorgeht. Einige Straßen (darunter Teile der August-Bebel-Straße und der Heilbronner Straße) wurden bereits im November 2020 fotografiert.
Tatsächlich ist die virtuelle Reise daher auch eine Reise in die Vergangenheit. In der Großen Müllroser Straße steht noch das Container-Gebäude der Hutten-Oberschule, das inzwischen fertig sanierte Hochhaus der Wohnungswirtschaft in der Karl-Marx-Straße 23 ist noch halb eingerüstet und in der Großen Nuhnenstraße wirbt ein Banner für das Hoffest beim Obsthof Neumann am 12. Juni – im Jahr 2022. Auf den Bildern vom Corona-Herbst 2020 sind außerdem einige Passanten mit Maske im Gesicht zu sehen.

Wie man bei Google Probleme melden kann

Nummernschilder und die Gesichter von Passanten hat automatisch unkenntlich gemacht. Wer nicht möchte, dass sein Haus oder andere personenbezogene Daten bei Google-Street-View weiter veröffentlicht werden, oder sonst auf eine problematische Aufnahme aufmerksam machen möchte, kann Google kontaktieren. Dazu müssen Betroffene bei der betreffenden Aufnahme ganz unten rechts auf Problem melden (report a problem) klicken und ein entsprechendes Formular ausfüllen.
Mit Google Street View lassen sich nun auch viele andere Orte in Brandenburg erkunden – von Eisenhüttenstadt und Müllrose bis Seelow und Bad Freienwalde.
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