Am Sonnabendnachmittag wird Ronny Huppert zusammen mit seinem Trainer-Kollegen René Kanow die Mannschaft von Germania Schöneiche beim Heimspiel an der Babickstraße in der Fußball-Landesliga Süd gegen den Tabellenvierten Wacker Cottbus-Ströbitz wieder von der Seitenlinie dirigieren. Es ist der Auftakt der Rückrunde, der erfolgreich gestaltet werden soll.
Als erfolgreich bezeichnete der 45 Jahre alte Berufssoldat, der seit kurzem beim Presse- und Informationszentrum des Heeres in Strausberg arbeitet, sein Praktikum in den vergangenen zwei Wochen in der MOZ-Lokalredaktion in Fürstenwalde. "Das war ein spannender Seitenwechsel, was den Fußball betrifft", erklärt der Woltersdorfer, der Vater von zwei Söhnen ist, die natürlich auch Fußball spielen.
Reporter statt Kiebitz
"Viele bekannte Trainerkollegen waren erstaunt, als ich mich als Reporter und nicht wie vermutet als Kiebitz für meine Mannschaft an der Seitenlinie zu erkennen gab", verrät Huppert. "Bei den abendlichen Testspielen war es ganz schön kalt, so dass die Finger fast steif waren und Notizen aufzuschreiben, nur mit Mühe ging. Aber es hat Spaß gemacht." Ebenso wie das Schreiben der Artikel darüber für die Lokalsport-Seiten.
"Ich habe gelernt, dass doch viel Arbeit hinter jedem Artikel steckt, auch wenn er noch so klein ist", bemerkt der Oberstabsfeldwebel. "Und ich verstehe jetzt auch als Fußball-Trainer, wie wichtig es ist, den Berichterstattern nach dem Spiel entsprechende Einschätzungen dazu zu geben." Zudem achte er nun beim Schreiben darauf, Fußball-spezifische Sprache zu vermeiden, damit es jeder versteht, auch wenn er in diesem Sport nicht so bewandert ist. "Ich habe in diesen zwei Wochen viel gelernt, aber die Kommasetzung wird für mich künftig wohl weiter ein Buch mit sieben Siegeln bleiben", schmunzelt Huppert.
Ansonsten seien die organisatorischen Vorbereitungen wie Absprachen mit Fotografen oder Mitarbeitern ähnlich wie bei seiner Arbeit als Informations-Feldwebel in Strausberg. Dort ist der Woltersdorfer verantwortlich für Organisation und Kontrolle der Berichterstattung im Internet, Intranet und in sozialen Netzwerken. "Dabei muss ich auch den Überblick für alle behalten und entsprechend auskunftsfähig sein", erklärt der Berufssoldat, der auch in der Arbeitszeit flexibel ist.
"Das Praktikum in der Lokalredaktion war wichtig für meine weitere Ausbildung. Und es war richtig interessant für mich, mal hinter die Kulissen einer Zeitungsredaktion zu schauen und die Abläufe kennenzulernen", sagt Ronny Huppert. "Notwendig sind auch gute Zuarbeiten, das ist in meinem Job genauso."
Berichte vom Fußball
Auch für den Sportredakteur, der den Berufssoldaten und Fußball-Trainer betreute, gab es neue Erfahrungen. Zum einen waren das einige neue Sichtweisen, zum anderen ein ganz praktischer, nützlicher Effekt: Trainer Ronny Huppert wird Berichte von Punktspielen der Germania liefern. Eine Ausrede, es nicht zu machen, hat er ja nun nicht mehr.

Zur Person

Ronny Huppert, geboren am 1. April 1974, ist B-Lizenz-Trainer bei Fußball-Landesligist SV Germania Schöneiche. Er ist Berufssoldat und seit Kurzem beim Presse- und Informationszentrum des Heeres in Strausberg tätig. Im Rahmen seiner Ausbildung nahm der Woltersdorfer in einem zweiwöchigen Praktikum in der Lokalredaktion Fürstenwalde einen Blick hinter die Kulissen des Zeitungsmachens und verfasste selbst Berichte. Stationen als Spieler: 1984–90 Nachwuchs 1. FC Union Berlin, 90–92 FV Erkner, 92–94 SV Woltersdorf, 94–Dezember 2009 Germania Schöneiche (Landesklasse bis Oberliga/damals 4. Liga), Januar 2010–11 SV Woltersdorf, 2011–16 Germania SchöneicheStationen als Trainer: September 2016–November 2016 Germania Schöneiche, Januar 2017–Juni 2018 Frankonia Wernsdorf, seit Juli 2018 Germania Schöneiche RH