Am Sonntag gegen 20 Uhr wiederum sollen sich die geschlossenen Schranken zu früh geöffnet haben, als noch ein Zug den Bahnübergang in höherem Tempo passierte. Von diesem Geschehen gibt es ein Video. Zu sehen sind ein fahrender Güterzug sowie die geöffneten Schranken und die wartenden Autos. Der Autor des Videos sagt dieser Zeitung: „Tagsüber habe ich Mitarbeiter der Deutschen Bahn dort stehen sehen. Aber um 20.06 Uhr war dies nicht mehr der Fall.“ Konkret schildert der Mann: „Ich stand ungefähr zehn Minuten an den Schranken. Es sind drei Züge gekommen. Bei zwei Zügen waren die Schranken zu, als der dritte kam, gingen die Schranken beim Einfahren des Zuges hoch.“
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Bei der Strecke handelt es sich um die viel befahrene Verbindung Berlin – Warschau. Die Deutsche Bahn konnte am Montag nicht sagen, wo das Problem liegt. Ein Sprecher erklärte lediglich, dass die Unregelmäßigkeit bekannt sei. „Die Triebfahrzeugführer verhalten sich dementsprechend regelgerecht.“ Es bestehe keine Gefahr für Straßenbenutzer oder für den Zugverkehr.
Susan Krüger aus Briesen sagt über die Unregelmäßigkeiten vom vergangenen Mittwoch: „Zunächst kam bei geschlossenen Schranken der in Briesen nicht haltende Regionalexpress in Richtung Frankfurt. Dann öffneten sich die Schranken und der am Bahnhof stehende Regionalexpress in Richtung Berlin setzte sich in Bewegung.“ Ihr sei damit klar gewesen: „Die Schranken spinnen schon wieder.“
Bereits vor etwa zehn Tagen habe sie erlebt, wie sich die Schranken 20 Minuten lang nicht öffneten, obwohl kein Zug kam. „Ich habe dann mitbekommen, wie andere Autofahrer aus der Schlange ausscherten und zum zweiten Briesener Bahnübergang fuhren. Das habe ich dann auch gemacht. Dort waren die Schranken geöffnet.“

Züge hupen am Übergang

Da sie in der Nähe des Bahnhofs wohne, habe sie am Sonntag tagsüber mehrfach das Hupen der Züge gehört, die offenbar den Übergang bei geöffneten Schranken passierten.
Die Schranken an diesem Bahnübergang haben bereits im Sommer 2017 für Negativ-Schlagzeilen gesorgt. Sie standen damals tagelang offen, nachdem ein Blitz in die Anlage eingeschlagen hatte. Die Strecke wurde auch damals nicht rund um die Uhr durch Personal gesichert. Die Bahn verwies auf Regelungen für „kurzfristige Notmaßnahmen“. Demnach hätten Züge dann vor dem defekten Bahnübergang anzuhalten, ein Achtungssignal zu geben und danach in Schrittgeschwindigkeit weiterzufahren. Im Ort stieß das seinerzeit auf Kritik. „Ich habe kein Verständnis, das ist doch reine Ignoranz, die Leben kosten kann“, sagte Feuerwehrmann Dennis Schulz.