Am Donnerstag ist es wieder passiert: Zwei Huskys sind planlos durch Spreenhagen gerannt. In dem Ort gibt es schon eine Weile Probleme mit den Vierbeinern. Zuletzt hat Regine König die Einwohnerfragestunde der Gemeindevertretung genutzt, um ihren Ärger und ihre Sorge kund zu tun. Auch in den sozialen Medien ist das Thema präsent. Allerdings: Abhilfe scheint nicht in Sicht.
Der Fall, den Regine König schildert, hat sich am 15. Juni ereignet. Er steht exemplarisch für die Hilflosigkeit der Betroffenen. An jenem Sonnabend, morgens gegen 6 Uhr, vernahm die Frau ein Knurren auf dem Hof. Sie entdeckte, dass der nachts stets verschlossene Hühnerstall offen stand, der Hahn und die sechs Hühner tot am Boden lagen. In dem Verschlag bemerkte sie zwei Hunde, schloss die Tür – und die Odyssee begann.
Ordnungsamt ist zuständig
Da Hühner und Hunde als Sachen eingeordnet werden, verwies die Polizei aufs Ordnungsamt. Am Wochenende war dieses nicht besetzt. Eine Nummer vom Amtstierarzt konnte Regine König nicht ermitteln. Das Tierheim in Berkenbrück erklärte, nicht zuständig zu sein. "Wir haben keinen Vertrag mit dem Amt Spreenhagen, dürfen die Hunde nicht aufnehmen", hebt die Leiterin, Christine Matzke, die Hände. Immerhin gelang es der Frau, Amtsdirektor Joachim Schröder zu verständigen. "Er kam, sagte aber, er werde die Hunde nicht wegbringen, weil das die Gemeinde Geld kosten würde", erinnert sich die Spreenhagenerin. Nach einer Weile hatten sich die Hunde von alleine befreit, sind auf die Straße und davon geprescht. Regine König erfuhr, wer der Halter ist, bekam von ihm die Hühner finanziell ersetzt. "Das Ordnungsamt hat per Mail eine Anzeige erhalten, bisher ohne Reaktion." Sie ärgert, dass nichts unternommen wird. "Offenbar werden die Huskys nicht artgerecht gehalten." Sie griffen zwar keine Menschen an, haben aber, laut Internet, auch eine Katze getötet, Schafe und Fohlen gejagt.
Der Amtsdirektor hat im Gemeinderat gesagt, den Halter – der für die Hunde Steuern zahlt – mehrfach belehrt und ein Ordnungsgeld angedroht zu haben. Letzteres wolle er nun aussprechen. Ob das geschehen ist, war am Freitag nicht zu ermitteln.
Das Veterinäramt Oder-Spree wiederum erklärt: "Die Haltungsbedingungen der Huskys sind nicht zu beanstanden. Wie die Hunde von einem allseits umschlossenen und durch ein verschlossenes Tor gesicherten Grundstück entweichen konnten, war nicht nachzuvollziehen", schreibt der Pressesprecher Mario Behnke.