Kommt ein Halter mit bestimmten Eigenschaften seines Vierbeiners also nicht klar, will letzterer partout nicht tun, was er soll und tanzt Herrchen beziehungsweise Frauchen auf der Nase herum, ist guter Rat teuer. Katja Sarkamm versucht in einem Erstgespräch herauszufinden, woran das liegt. "Wie bei einer Eheberatung", sagt sie. Sie fragt nach der Rollenverteilung, wo das Problem liegt, schaut, wer was in der Konfliktsituation macht. Im Endeffekt gebe es kein Rezept, können nur individuelle Lösungsvorschläge unterbreitet werden, die durch regelmäßiges Üben und Festigen für Veränderung sorgen können. "Dabei arbeite ich mit dem Menschen. Er muss seinen Hund lesen, herausfinden, wie viel Interaktion er benötigt." Will der Mensch etwas verändern, muss er sich verändern. Im Umgang mit dem Hund brauche es das Setzen von Grenzen, das Aufstellen klarer Regeln und Konsequenz. "Am besten gleich in der Sozialisierungsphase, die bis spätestens zur 18. Woche reicht."
Fakt ist, sollen Probleme gelöst werden, muss die Beziehung auf den Prüfstand. Erst werde an kleinen Schrauben gedreht, damit sich schnelle Erfolgserlebnisse einstellen und das Zutrauen in die neue Gestaltung des Miteinanders wächst. Schließlich beschert dies Mensch und Hund am Ende weniger Stress.
Das es zu Schwierigkeiten im Verhältnis zwischen Mensch und Hund kommen kann, dafür gibt es viele Gründe. "Hunde werden oft nach ihrem Aussehen ausgesucht", sagt die Spreenhagenerin. Wenn der Halter die Harmonie liebt und eher konfliktscheu ist, wäre ein Terrier nicht so passend. "Der diskutiert halt gern." Zu beachten sei zudem das eigene Älterwerden. Womöglich ist ein großer schwerer Hund mit den Jahren nicht mehr beherrschbar.
Schauen, welcher Hund passt
Was aber ist der Schlüssel dazu, dass der Hund tatsächlich zum besten Freund des Menschen wird, sie in einer harmonischen Beziehung leben können? "Hilfreich ist vorab, sich mit der früheren Verwendung der jeweiligen Rasse vertraut zu machen", sagt Katja Sarkamm. So lasse sich ein Hund wählen, der sowohl zu ihnen, ihren eigenen erzieherischen Fähigkeiten und in den persönlichen Alltag passt. "Die genetisch gefestigten Fertigkeiten bei der Verwendung zur Jagd, zum Bewachen oder Viehhüten sind ja nicht verschwunden und als jeweiliges Talent immer noch vorhanden." Wenn Menschen dann noch ihrem Hund wohlwollend aber klar Grenzen setzen, seien die Voraussetzungen für einen entspannten Alltag sehr gut.
Info und Kontakt: Hundetrainerin Katja Sarkamm, Mail: [email protected], Internet: www.nellobello.de