Es ist nur einer von mehreren Orten, an denen Unbekannte am Wochenende eine Spur der Verwüstung hinterließen. An der Bushaltestelle am Tierpark, in der Külzstraße warfen sie alle Scheiben ein. In Hangelsberg ging ebenfalls Glas zu Bruch. Am Eingang des Fürstenwalder Rathauses stießen eine oder mehrere Personen die mannshohen, bepflanzten Blumenkübel um.
Am Montag haben Steve Müller und Andrej Prube die Scherben aufgefegt. Eine große Metall-Mutter, die nicht zum Wartehäuschen gehört, weckte ihre Aufmerksamkeit. "Vielleicht hat die jemand aus einem Auto geworfen", sagt Prube. Vor dem Rathaus räumten Kollegen auf. "Die Kübel stehen wieder und wurden neu bepflanzt", informiert die Verwaltung auf ihrer Homepage.
Dennoch: "Der Schaden beträgt mindestens 2000 Euro", sagt Stadtsprecherin Anne-Gret Trilling. "Das ist mal wieder Geld, das an anderer Stelle für sinnvolle Projekte fehlen wird", sagt Bürgermeister Matthias Rudolph.
Zahlen muss die Stadt. "Wir hatten für so was mal eine Vandalismus-Versicherung, aber die Beiträge waren so hoch, dass wir sie aus dem Programm genommen haben", erklärt Trilling. Komme es im Zuge eines Einbruchs an kommunalen Gebäuden zu Schäden, zahle dies die Versicherung; werde eine Außenwand besprüht, nicht.
Video-Überwachung sei keine Option, sagt die Sprecherin. Dafür gebe es in Brandenburg hohe Hürden: "Auf öffentlichen Plätzen ist dies nur nach genauer Gefahrenanalyse möglich und die nimmt die Polizei vor." Auf dem Markt oder an Bushaltestellen sei dies nicht möglich: "Das widerspricht dem Datenschutz und den Persönlichkeitsrechten."
Bei der Polizei kann man keine Zunahme von Vandalismus im Stadtgebiet feststellen. "Aktuell ist nicht mehr los als sonst", sagt Sprecher Bernd Böttcher. Bei den zerstörten Haltestellen handle es sich um eine Überschneidung zweier Fälle. "Es sieht so aus, als ob am Wochenende ein Täter oder eine Gruppe unterwegs war, um dem Zerstörungswahn freien Lauf zu lassen." Die Polizei sucht nun nach Spuren. "Das wird nicht einfach", so Böttcher. "Regen wäscht viel weg." Darum bittet die Polizei Zeugen um Hinweise. Gleichzeitig rät Böttcher Menschen, die Täter ertappen, nicht selbst einzuschreiten. "Man sollte die Polizei rufen. Es ist nicht nötig, sich in Gefahr zu begeben."

20000 Euro Schaden pro Jahr

Erst im Februar riss im Stadtpark jemand die Pedale eines Fahrrades des Aktivparks heraus. Bei einem weiteren Gerät musste eine Anti-Rutsch-Fläche dran glauben. Silvester wurden zehn Papierkörbe gesprengt, ging auch eine Scheibe einer Bushaltestelle kaputt. Alles in allem belaufen sich die Schäden pro Jahr auf rund 20 000 Euro, sagt Trilling. Der Image-Schaden für die Stadt, der allein schon durch besprühte und damit schmutzig wirkende Parkbänke entstehe, sei aber noch weitaus größer.
Hinweise an die Polizei unter Telefon: 03361 5680