Sie hat schon jede Menge Geld und Zeit investiert, ohne den natürlichen Charakter des Areals zu verändern. Noch ist es ein Saisonbetrieb. Auch im Winter, aber eigentlich zu jeder Jahreszeit möchte die Geschäftsführerin der bundesweit agierenden Generationenstiftung Berliner und Einheimische gleichermaßen rauslocken nach Mildenberg. Dabei sollten die Gäste entweder mit dem Fahrrad kommen, schließlich verläuft der Radweg Berlin-Kopenhagen praktisch am Freihafen vorbei, oder die Regionalbahn bis zum Bahnhof Zehdenick nutzen.
Ganzjährige Nutzung des Freihafens
Künftig wird das Team vom Freihafen einen Shuttle einrichten, um die Gäste vom Bahnhof abzuholen. Seit vier Wochen hat Claudia Langer mit Jürgen Flemming aus Strausberg auch einen Hafenmeister, der sich um den Verleih der Boote kümmert. Doch mittlerweile stößt das Geschäftsmodell der Unternehmerin an die Grenzen. Denn geplant war, das Wohnhaus, eine alte Zieglerkaserne, auszubauen und ein benachbartes Stallgebäude, das Schatten auf das Haupthaus wirft, abzutragen, um es einige Meter weiter neu aufzubauen und dieses Gebäude für Seminare zu nutzen. Dann könnte der Freihafen ganzjährig genutzt und noch der eine oder andere Dauerarbeitsplatz geschaffen werden.
Doch es kam, wie es kommen musste, Veränderungen im Außenbereich sind schwer gegen das Baurecht durchzusetzen. Da half auch der Hinweis nicht, dass keine zusätzlichen Flächen versiegelt werden sollen. Bei dem Thema habe das Bauordnungsamt gleich abgeblockt. Vielleicht aber findet sich doch noch eine Lösung, mit politischem Rückenwind aus Zehdenick. Claudia Langer möge doch die Möglichkeit nutzen und ihr Vorhaben im Stadtentwicklungsausschuss der Zehdenicker Stadtverordnetenversammlung vorstellen. Vielleicht lasse sich so ein Weg finden, wie das Vorhaben doch noch umgesetzt werden kann, regte der Stadtverordnete Holger Linstedt (Die Linke) anlässlich des Besuches von Anke Domscheit-Berg (für die Linke) in dieser Woche im Freihafen an. Pläne von Investoren, die es richtig ernst meinten, seien immer willkommen. "Es gibt viel Offenheit in Zehdenick und ganz viel Kollegialität", freut sich Claudia Langer über das gute Miteinander. "Die anderen Campingplätze und die Hotels in der Region sind gut zu uns, schicken ihre Gäste zu uns, weil sie oft ausgebucht sind."
Biber macht sich an Weide zu schaffen
Und noch ein Problem treibt die rührige Unternehmerin um. Auf dem Gelände zwischen Glamping-Zelten, einer Mischung aus Glamour und Camping mit dem Beinahe-Komfort eines Hotelzimmers, und den zwischen Bäumen stehenden Betten unter freiem Himmel treibt sich der Biber herum und macht sich an jungen Trieben einer ausladenden Weide zu schaffen. "Sch.... Biber", flucht Claudia Langer, die sich um die Sicherheit ihrer Gäste Sorgen macht und mit behördlicher Genehmigung den eifrigen und nachtaktiven Nager lieber heute als morgen vertreiben möchte. Von einem um die Weide gelegten Maschendraht jedenfalls scheint sich der Biber nicht vertreiben zu lassen, wie Spuren im Uferbereich vermuten lassen.
Mehr als nur Wassersport
Mehr als nur Kanuverleih bietet der Freihafen am Welsengraben seit Mai dieses Jahres seinen Gästen, wenn auch der Verleih weiterhin im Zentrum steht: 28 Kanus und acht Stehpadelbretter stehen zum Ausleihen und zum Erkunden der Havel und der Tonstiche bereit.
Ferner wird die Übernachten in Zelten angeboten, ein Imbiss versorgt die Gäste von morgens bis abends mit regionaler Küche. ris