Die Grundzüge der neuen "Richtlinie zur Förderung der Kindertagespflege im Amt Gransee und Gemeinden" waren bereits im Frühjahr vorgestellt worden. Änderungen inhaltlicher Art haben sich laut Karin Schröder, Abteilungsleiterin Ordnung/Kita/Schulen in der Amtsverwaltung, seitdem nicht mehr ergeben. Demzufolge wurden weitere Erläuterungen und eine Diskussion dazu nicht nötig. Das Gremium hatte bereits damals seine Zustimmung signalisiert.
Neben der räumlichen Ausstattung ist beispielsweise die Qualifikation der Tagespflegeperson von Bedeutung, sodass Schulungen, Kooperationen mit anderen Tagespflegeanbietern und die Nutzung von Fachliteratur Bestandteile der Richtlinie sind. Neu aufgenommen wurde auch, welche finanzielle Situation sich ergibt, wenn Betreuung außerhalb der Öffnungszeiten von Kitas angeboten wird. Hinsichtlich der Entlohnung soll erreicht werden, dass der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst erreicht wird. Fortbildung müsse entsprechend honoriert werden. Die Entlohnung erfolgt nach Qualifikation sowie Berufserfahrung und orientiert sich an der Entgeltgruppe S 4 des Kommunalen Sozial- und Erziehungsdienstes. Es werde ein Betreuungsentgelt gezahlt, das nach drei Stufen gestaffelt ist. So liegt der Satz insgesamt zwischen 4,18 Euro und 4,51 Euro pro betreutem Kind und Stunde.
Finanzierung geklärt
Der öffentlich-rechtliche Vertrag mit dem Landkreis, den das Amt wie alle übrigen Kommunen abschließen wollen, regelt die Zuständigkeit für die Kitas und Kindertagespflegeeinrichtungen. Die liegt eigentlich beim Landkreis, per Vertrag wurde sie aber auf die Kommunen übertragen. Die alte Vereinbarung war jedoch gekündigt worden, was eine Neuverhandlung nötig machte.
Im Gegenzug für die Übernahme der Verantwortung sollten die Kommunen, um jenen finanziellen Anteil der Kreisumlage entlastet werden. Das wohlhabende Liebenwalde sollte sich ursprünglich mit 600 000 Euro an der Umlagensenkung beteiligen, doch legte die Stadt ihr Veto ein und ließ neu verhandeln, wie Fachbereichsleiter Wolfgang Schwericke erläuterte. Im Ergebnis wurde sich darauf verständigt, dass Liebenwalde 200 000 Euro beisteuert, der Landkreis 200 000 Euro, ohne dass dies die Kreisumlage belastet.
Die übrigen 200 000 Euro verteilen sich auf alle Kommunen des Kreises. Für das Amt bedeute dies Kosten über 7 500 Euro. "Bezogen auf die Gesamtsumme sollte das den Vertrag nicht scheitern lassen", so Schwericke. Zumal die übrigen Städte und Gemeinden, auch Liebenwalde, schon Zustimmung zum Vertragswerk signalisiert hätten.
Der Ausschussvorsitzende René Jordan (SPD) betonte die Bedeutung der Beratung zu und Bearbeitung von Kita-Angelegenheiten vor Ort. "Was Frau Schröder und ihre Mitarbeiter leisten, ist topp", so Jordan.