Das Wetter stört die Frauen und Männer nicht. Richtig angezogen kann weder Schneeregen noch Matsch ihren Unternehmensgeist bremsen. Punkt 10.00 Uhr haben sich alle in der SteinTherme versammelt. Der Gesundheitsfindling am Rand der Stadt ist Start und Ziel. Pomp begrüßt die Gekommenen und sagt, dass das Wanderjahr auf den Spuren Albert Baurs eröffnet wird. Kurze Zeit darauf macht sich die Gruppe auf den Weg. Im gemütlichen Tempo geht es durch den Kurpark in Richtung Schwimmbad. Dort ist der erste Halt. Klaus Pomp erzählt von der Mehrzweckhalle die den Namen Baurs trägt und davon, dass Baur in den Tiedeschen Teichen in Höhe des heutigen Freibades Kindern das Schwimmen beibrachte. An der alten Geschwister-Scholl-Schule hinter dem Parkplatz des Edeka-Marktes wird wieder Pause gemacht. Nicht ohne Grund. Pomp steuert mit den Wanderenthusiasten eine große Eiche an. Zwar kann er nicht mit 100prozentiger Sicherheit beweisen, dass der Baum 1866 gepflanzt wurde, vieles deutet aber darauf hin. In jenem Jahr wurde in Belzig ein Friedensfest gefeiert und Baur ließ von den Schulkindern mehrere Eichen pflanzen. Das Areal, auf dem sich die Gruppe unter der alten Eiche versammelt, wurde damals noch als Schützenplatz genutzt. Als nächstes Ziel wird der Getraudenfriedhof angesteuert, wo Albert Baur 1886 begraben wurde. Am Grab legt die Gruppe abermals eine Pause ein und berichtet, dass sie in 2019 die Grabpflege übernehmen wird. Weiter führt die Tour zum Turnplatz, wo Baur mit der Belziger Jugend einst turnte. Seit 2011 erinnert dort eine Stele an sein Wirken. 1836 war der Pionier des Turnsports als Diakon nach Belzig gekommen. Die zweite Pfarrstelle war ihm übertragen worden. 1862 gründete er den ersten Turnverein in der Stadt. Eine Anekdote besagt, dass Baur erst die Kirchenglocken daran erinnerten, seine Turnübungen abzubrechen und zur Kirche zu eilen, in der er zu predigen hatte. Über die neue Albert-Baur-Straße steuern die Wanderfreunde anschließend der SteinTherme zu, wo die zweistündige Wanderung endet.
Zur nächsten Tour wird die Gruppe im Februar aufbrechen. „Wir wandern einmal im Monat“, erklärt Klaus Pomp. Wohin es geht, darüber berät die Gemeinschaft zweimal im Jahr. Jeweils am 12. November, wenn sich Baurs Geburtstag jährt, wird beraten welche Ziele im ersten Halbjahr des kommenden Jahres erwandert werden sollen. Bei einem Gartenfest im Sommer werden wiederum die Aktivitäten des zweiten Halbjahres geplant.
Die aktuell 23 Köpfe zählende Wandergruppe hatte sich 2011 im Vorfeld des 112. Deutschen Wandertages gegründet und ist Mitglied der Evangelischen Sportarbeit Berlin Brandenburg. Sie vereint Wanderer aus Bad Belzig, Schmerwitz, Borkheide, Niemegk, Lehnsdorf und Berlin. In dieser Folge sind die Wanderfreunde immer wieder auch in der Hauptstadt unterwegs. Ihre Touren finden jeweils an einem Wochentag statt. In 2019 wird die Wandergruppe „Albert-Baur St. Marien“ mit dem Märkischen Wanderbund zum 119. Deutschen Wandertag ins Sauerland reisen. „Wir werden mit neun Leuten dort vertreten sein“, erklärt Klaus Pomp. Mit ins Sauerland fahren unter anderem Gabriele und Ulf-Rüdiger Schulz aus Bad Belzig, die zu den Wanderern der ersten Stunde gehören.
Die erste große Tour des Jahres steht mit der traditionellen Osterwanderung an. „Dann wird uns Pfarrer Matthias Stephan begleiten“, freut sich Klaus Pomp und verrät, dass die Kirchen in Rädigke, Buchholz und Lühnsdorf angesteuert werden sollen. Wer Lust hat, die wanderfreudige Gruppe zu stärken, ist herzlich eingeladen.
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