"Als wir um kurz nach 16 Uhr an der Brandstelle eintrafen, waren von der Lagerhalle nur noch Fragmente übrig", sagt Mario Strehmann, der die Feuerwehr in Prötzel leitet, die gemeinsam mit den Brandschützern aus Herzhorn/Reichenow zu den Ersten gehörte, die alarmiert wurden. Kunersdorf sei bei Anbruch der Dunkelheit gegen 20 Uhr dazu geholt worden. Das Stroh hätte meterhoch in Flammen gestanden, als die Einsatzkräfte, unterstützt von den Mitarbeitern des betroffenen Agroverbundes Schulzendorf, mit den Löscharbeiten begannen.
Wie Bärbel Cotte-Weiß, Sprecherin des Polizeischutzbereiches Märkisch-Oderland, mitteilte, waren in dem 60 Meter langen und 15 Meter breiten Gebäude 1250 Ballen Stroh gelagert worden. Die Kripo hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. "Alles deutet auf Brandstiftung hin", sagt die Polizei-Sprecherin.
Für Burkhard Schiele, Geschäftsführer des Agroverbundes in Schulzendorf, ist der Verlust von Halle und Stroh ein Schlag ins Kontor. "Zum Glück sind weder Menschen noch Tiere zu Schaden gekommen", sagt er. Das als Einstreu gedachte Stroh fehle jetzt natürlich. Doch die Unternehmen des Verbundes verfügten über ausreichend Reserven, so dass wenigstens nichts zugekauft werden müsse. Dass das Feuer mutwillig gelegt worden sein könnte, hält der Geschäftsführer für plausibel. "Seit Beginn der Ernte hatten wir es schon mit drei Bränden zu tun, die auf merkwürdige Weise ausgebrochen sind. Da passt der aktuelle Vorfall nur zu gut ins Bild", sagt Burkhard Schiele, der darüber aber nicht weiter spekulieren will. "Ein Verdacht ist schnell ausgesprochen, aber hinterher schwer zu beweisen", sagt er. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Schulzendorf beschäftigt im Jahresdurchschnitt 75 Mitarbeiter, die 7000 Mastschweine, 2000 Sauen, 5000 Läufer, 500 Milchkühe, 300 Mutterkühe sowie 100 Bullen versorgen und zwischen Gottesgabe und Kruge alles in allem 5300 Hektar landwirtschaftlicher Fläche bewirtschaften.
Der Dank des Geschäftsführers gehört in erster Linie den Einsatzkräften der Feuerwehren, die Schlimmeres verhindert hätten. Die Brandschützer haben bis zum gestrigen Abend aufgepasst, dass das Feuer nicht ein weiteres Mal ausbricht.
Von der Lagerhalle stehen nur noch die Eckpfeiler aus Beton. Der Dachboden war gleich als erstes eingestürzt. Das Gebäude ist nicht mehr zu retten und muss abgerissen werden.
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