In den Flut-Gebieten in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pflaz laufen die Aufräumarbeiten. Nun werden auch Feuerwehrleute aus Ostprignitz-Ruppin ins Katastrophengebiet reisen und mit anpacken. Ihr Einsatz beginnt am frühen Donnerstagmorgen.

Am Donnerstag um 4 Uhr setzt sich der Konvoi in Bewegung

Um 4 Uhr setzt sich der Konvoi in Richtung Rheinland-Pfalz laut Kreisbrandmeister Olaf Lehmann von Neuruppin aus in Bewegung. Kräfte aus Ostprignitz-Ruppin, der Prignitz, dem Havelland und Potsdam arbeiten zusammen. Die Einsatzleitung liegt in den ersten Tagen bei Olaf Lehmann und seinem Stellvertreter Ralf Leppin. Von Neuruppin aus geht es zum Nürburgring, von wo aus der Einsatz vor Ort koordiniert wird.
Am Montag haben die Feuerwehrleute aus Ostprignitz-Ruppin das Hilfeersuch des Innenministeriums erhalten, erklärt Olaf Lehmann. Insgesamt 60 Kräfte aus den besagten vier Gebieten fahren ins Flut-Gebiet. Aus ganz Brandenburg sind 250 Feuerwehrleute vor Ort. „Bis zum 11. August wird unser Einsatz andauern“, so Lehmann. Dass aus Ostprignitz-Ruppin vor allem Feuerwehrleute aus Neuruppin beteiligt sind, liege daran, dass die Stadt personell am besten aufgestellt ist. Ausnahmslos Ehrenamtler sind bei der Aktion dabei.

Feuerwehr aus OPR hilft beim Beräumen

13 Fahrzeuge machen sich am Donnerstag auf den Weg nach Rheinland-Pfalz, so Lehmann. Rund 700 Kilometer bringen sie hinter sich. Dabei sind auch Rüstwagen sowie Abrollbehälter für Gefahrgut und ein Löschgruppenfahrzeug aus der Prignitz, das explizit für den Katastrophenschutz ausgelegt ist. „Von uns kommt vor allem Manpower zum Beräumen“, sagt der Kreisbrandmeister. Andere Feuerwehrleute aus Brandenburg würden sich beispielsweise auch um das Abpumpen von ölbelasteten Gewässern kümmern.
Am Nürburgring wird für die Feuerwehrleute ein Bereitschaftsraum eingerichtet. Sie sind täglich von 7 Uhr bis zum Einbruch der Dunkelheit mit dem Beräumen beschäftigt, schätzt Olaf Lehmann. Am Sonntag, 8. August, geben Lehmann und Leppin die Führung des Einsatzes an ihre Kollegen aus dem Havelland ab.
Mehr als die Feuerwehrleute, die sich nun aus OPR auf den Weg machen, kann der Landkreis derzeit auch nicht entbehren, bestätigen Lehmann und Landrat Ralf Reinhardt (SPD). „Wir befinden uns noch mitten in der Waldbrand-Saison, trotz des Wetters“, so der Kreisbrandmeister. „Wir müssen auch hier vor Ort die Einsatzbereitschaft gewährleisten.“

24.660 Euro sind bei Spendenaktion zusammengekommen

Derweil läuft die Spendenaktion des Landkreises Ostprignitz-Ruppin für die Flutopfer weiter auf Hochtouren. Laut Landrat Reinhardt hat das Deutsche Rote Kreuz aus Ostprignitz-Ruppin Kontakt mit dem Landesverband in Rheinland-Pfalz aufgenommen, um Einrichtungen zu finden, die mit dem Geld aus OPR unterstützt werden können. Von dort kam die Bitte, noch rund drei Wochen zu warten, denn die Kräfte seien alle mit Aufräumen beschäftigt. „In drei oder vier Wochen können wir also sagen, welche Einrichtungen wir unterstützen werden“, kündigt Reinhardt an.
Insgesamt 24.660 Euro sind bisher aufs Spendenkonto des Landkreises eingegangen. „Wir haben erhebliche Einzelspenden im vierstelligen Bereich verzeichnen können“, sagt der Landrat. „Einige sind auch noch dabei zu sammeln.“ In Zusammenarbeit mit dem früheren Bürgermeister von Kyritz, Hans-Joachim Winter, hat der Landkreis zudem eine Aktion ins Leben gerufen, bei der Kindern aus den Flut-Gebieten ein Urlaub in OPR ermöglicht werden soll. „Da schlägt uns etwas Zurückhaltung entgegen“, so Reinhardt. Die Familien vor Ort würden viel Kraft fürs Aufräumen brauchen, erklärt Hans-Joachim Winter. „Die Menschen dort sind derzeit überfordert mit solchen Angeboten. Und die Kinder sind teilweise sehr traumatisiert, sodass ihre Eltern sie gar nicht aus der Hand geben wollen.“ Er und Reinhardt können sich aber vorstellen, dass im Herbst auf das Ferienangebot zurückgekommen wird.
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