Dass dies gerade jetzt passiert, ist unter anderem den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie geschuldet. Nach dem erfolgreichen Musiksommer, der vom 4. Juli bis 9. August als Ersatz für das ausgefallene und ins nächste Jahr verschobene Kammeropernfestival ins Leben gerufen wurde, finden erst einmal keine Veranstaltungen im Schlosstheater statt.
Viel Zeit für die Neuversiegelung des Fußbodens bleibt dennoch nicht, denn am 30. August steht bereits das nächste Konzert auf dem Programm. Natürlich musste die Fußbodeninstandsetzung ausgeschrieben werden. Den Zuschlag erhielt ein Berliner Unternehmen, das  auf die Sanierung und Restaurierung von Holzfußböden  spezialisiert ist. Wie Jan Trabandt, der Chef der Firma berichtet, gehören vor allem das Abschleifen von edlen Parkettböden und deren Neuversiegelung zu den Hauptaufgaben seines Betriebes.
Bevor in Rheinsberg mit den Schleifarbeiten begonnen werden konnte, musste zuerst die Ausstellung "Theaterdonner und Himmelslicht" mit historischer Theatertechnik abgebaut werden. Außerdem gab es auf dem Fußboden Stellen, die als Markierung mit Folie beklebt waren. "Da mussten alle mit anpacken", schildert Oliver Nehring die Aktion und lobt die beteiligten Mitarbeiter und Ausstellungsmacher für deren Einsatzbereitschaft. Als ein Problem erwies sich auch ein Flügel, der jetzt staubdicht eingepackt  im Theater steht. "Ursprünglich gab es die Idee, dass schwergewichtige Instrument unterhalb der Decke zu platzieren", berichtet Nehring. Aber davon hat der Klavierstimmer abgeraten. Der kostbare Flügel hätte Schaden nehmen können.
Los ging es dann am vergangenen Dienstag. Neben rund 460 Quadratmetern Fußboden galt es, auch 200 laufende Meter Scheuerkante zu bearbeiten. Aber auch eventuelle Nagellöcher mussten zugespachtelt werden.
Schleifen, reinigen, versiegeln
Mit  speziellen Schleifmaschinen wurde dann begonnen,  den Fußboden zu bearbeiten. "Dabei wurde mit 24er-Körnung angefangen", erklärt Jan Trabandt, der mit seinem aus Marokko stammenden Mitarbeiter, mit Gehörschutz und Atemschutzmaske ausgerüstet, die Arbeit in Angriff nahm.  Inzwischen sind die Arbeiten fortgeschritten. Dabei kam Schleiftechnik mit 40er-, 60er- und 80er- Körnung zum Einsatz. "Zum Schluss erfolgt  mit 120er-Körnung der Feinschliff ", so der Chef.
Wenn dann der Fußboden ausreichend bearbeitet ist, erfolgt eine Zwischenreinigung und dann die Versiegelung. Dazu werden mehrere Schichten eines Speziallackes aufgetragen. Laut Oliver Nehring ist der Fußboden des Schlosstheaters größeren Belastungen ausgesetzt, als  das zum Beispiel in Turnhallen der Fall ist. Das sei allein der vielseitigen Nutzung des Hauses geschuldet. "Da kommt es schon mal vor, dass sich ein Holzsplitter zeigt, der dann ein Sicherheitsrisiko darstellt", so Nehring. Am 26. August sollen die Arbeiten beendet sein. Dann ist Großreinemachen angesagt. Bei den Arbeiten fällt  mit dem Schleifstaub Sondermüll an, für dessen Entsorgung der Auftragnehmer verantwortlich zeichnet.  "Den Staub, der sich trotz Absaugtechnik überall breitgemacht hat,  werden wir beseitigen", zeigt sich der Firmenchef optimistisch. Wenn am 30. August die ersten Gäste wieder das Theater betreten, soll der Fußboden in neuem Glanz erstrahlen.

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Infokästen haben ab sofort keinen blauen Punkt vorne, sondern nur einen gefetteten Anlauf.

Infokästen haben ab sofort keinen blauen Punkt vorne, sondern nur einen gefetteten Anlauf. Und am Ende steht ein Kürzel. kürzel