Die Prognos AG hat für die Studie Daten aus Städten und Kreisen zusammengetragen, um die äußeren Lebensumstände in Deutschland zu messen. Bei den Familien wurden vier Themenbereiche Geld und Wohnen, Bildung und Soziales, Gesundheit und Sicherheit sowie Freizeit und Kultur untersucht. Insgesamt konnten 200 Punkte erreicht werden. Oberhavel kam gerade einmal auf 96,4 Punkte.

Zu wenig Gastronomie

Auf Rang eins der Studie landet der Hochtaunuskreis in Hessen, auf Rang 401 der Landkreis Jerichower Land in Sachsen-Anhalt. Beim Ergebnis für Oberhavel stechen einige Werte heraus: Besonders schlecht schneidet der Kreis beim Themenkomplex "Freizeit und Kultur" ab. Hier landete der Kreis sogar nur auf Platz 378 von 401. Das lag laut Studie an zu wenigen gastronomischen Angeboten, mangelnder Breitbandverfügbarkeit und zu wenig Schwimmbädern pro 10 000 Einwohnern.
Wenig gut kommt der Kreis auch im Bereich "Gesundheit und Sicherheit" weg: Rang 366. Besonders schlecht wird die Verkehrssicherheit für Kinder bewertet. Auch die Kinderarztdichte ist ausbaufähig. Oberhavel kommt auf 29 Kinderärzte für hochgerechnet 100 000 Kinder (Rang 341 in Deutschland). Die Lebenserwartung liegt im Landkreis bei 81 Jahren (Platz 214).
Ganz unterschiedlich wird die Kategorie "Bildung und Soziales" bewertet. Besonders gut liegt Oberhavel bei der Gleichstellung von Mann und Frau (Platz 43) und der Betreuungssituation (Rang 61) der Kinder bis sechs Jahren ab. Bei der Entfernung zur nächsten Grundschule, die mit 1418 Metern Luftlinie angegeben wird, landet der Kreis nur auf Rang 256. Aber es geht auch deutlich schlechter. Im Nachbarkreis Ostprignitz-Ruppin liegt der durchschnittliche Weg zur Grundschule bei 2 630 Metern (Platz 400).
Auch das Feld "Geld und Wohnen" hat die Prognos AG nach Datenlage untersucht. So kann sich Oberhavel über viele Zuzüge von jungen Familien freuen. Auch beim Nettoeinkommen von durchschnittlich gut 35 000 Euro im Jahr liegt der Kreis deutschlandweit auf  Platz 99, auch wenn davon wieder ein Viertel für die Miete ausgegeben werden muss (Rang 272).
Wenn es um die Frage geht, wo Kinder besser aufwachsen, ist eine deutliche Mehrheit der Deutschen überzeugt: auf dem Land. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage für die Sendung ZDFzeit. Demnach sind 78 Prozent der Deutschen der Meinung, dass ein Leben auf dem Land für Kinder vorteilhaft ist. Nur zehn Prozent halten die Stadt für den besseren Ort.
So schneiden andere Landkreise bei der Studie ab: Ostprignitz-Ruppin (Platz 396), Uckermark (397), Havelland (343) und Barnim (350)