"Eine Zollkontrolle hat es auf der Baustelle definitiv nicht gegeben", sagt Lüchow. Dazu habe auch kein Anlass bestanden. Das Hauptzollamt in Potsdam gibt aufgrund des "Steuergeheimnisses und Sozialdatengeheimnisses" grundsätzlich "keine Auskünfte zu einzelnen Prüfungen der Finanzkontrolle Schwarzarbeit", wie Sprecher Martin Dittmar auf Nachfrage am Mittwoch mitteilt.
Laut TAS-Sprecher Lüchow sei die Erklärung, dass sich auf einer der derzeit größten Baustellen in Oranienburg die Kräne nicht mehr drehen, sehr einfach. Die Berliner Niederlassung des Osnabrücker Baukonzerns Köster, die mit dem Rohbau beauftragt wurde, habe von ihrem Recht Gebrauch gemacht, einen Nachunternehmer stellen zu dürfen. "Das ist absolut nichts Ungewöhnliches. Das kommt sogar sehr oft vor", sagt Lüchow. Warum Köster diesen Schritt geht, konnte Lüchow nicht sagen. "Auf alle Fälle hat es keine Zerwürfnisse zwischen der TAS-Gruppe und Köster gegeben", stellt Lüchow klar. Das Projekt sei auch nicht gefährdet. Laut Lüchow werden die Hochbauarbeiten in der nächsten, spätestens übernächsten Woche weitergehen. Dann stehe der Nachunternehmer bereit. Von Köster war dazu keine Stellungnahme zu bekommen.
Nicht betroffen vom Baustillstand sind die Tiefbauarbeiten. "Wir arbeiten hier ganz normal weiter", sagt Olaf Mietzner, Geschäftsführer des Unternehmens Arteg. Auch am Mittwoch kamen Lkw-Ladungen mit Kies auf der Baustelle an. Mit dem Material werden die Baugruben rund um die bereits stehenden Gebäudeteile verfüllt. Die Stadtwerke lassen über eine Baufirma momentan zudem Leitungen für die Wärmeversorgung der Neubauten am Speicher verlegen. "Das sind schon Vorbereitungen für den Bau unseres Blockheizkraftwerks auf dem Gelände", sagt Stadtwerkesprecher Peter Schrameyer.