Der Polizei ist ein Schlag gegen illegalen Zigarettenschmuggel und -verkauf in Oberhavel gelungen. Im Auftrag der Staatsanwaltschaft Neuruppin konnten Beamte des Zollfahndungsamts Berlin-Brandenburg am Dienstagmorgen (14. Februar) dem illegalen Geschäft von zwei vietnamesischen Zigarettenhehlern in Oranienburg ein Ende setzen.
Der bislang ermittelte Steuerschaden liege laut Nachrichtenagenturen bei mindestens 40.000 Euro. Die beiden mutmaßlichen Täter – 23 und 27 Jahre alt – wurden festgenommen. Gegen beide wurde bereits im Vorfeld Haftbefehl vom Amtsgericht Neuruppin erlassen.
Durchsuchung in Berlin und Oranienburg
Bei der Durchsuchung der Wohnungen der Beschuldigten in Berlin und in den beiden Bunker-Wohnungen in Oranienburg konnten über 130.000 Euro Bargeld, über 50.000 Stück Zigaretten, Mobiltelefone sowie diverse Unterlagen aufgefunden und sichergestellt werden. Seit März 2022 waren die Ermittler den Vietnamesen auf der Spur.
Mit ihren Verkaufsstellen und den Lagerflächen hatten die Männer aus Berlin laut der Ermittler in Oranienburg das Vertriebsmonopol für unversteuerte und unverzollte Zigaretten. Die Zigaretten stammten nach den Erkenntnissen der Fahnder aus illegaler polnischer Produktion. Beide Beschuldigte hatten zur Lagerung der Zigaretten sogenannte Bunker in Oranienburg, aus denen sie die bestellten Mengen nach Bedarf ein- und auslieferten.
Offenbar wurden den Männern von zwei deutschen Staatsbürgern eine Einzimmerwohnung und eine Gartenlaube für ihre illegalen Geschäfte vermietet. Gegen beide Bunkerhalter wurde ebenfalls ein Strafverfahren wegen Steuerhehlerei eingeleitet. Bei dem Einsatz wurde das Zollfahndungsamt Berlin-Brandenburg von Beamten des Hauptzollamtes Berlin unterstützt. Über 60 Beamte waren im Einsatz. Die Ermittlungen dauern an.
Schon am Mittwoch (8. Februar) waren Zollfahnder erfolgreich. Sie konnten mit einer Razzia eine Bande im Havelland zerschlagen. Bei den Durchsuchungen in Rathenow und Premnitz sowie in Nordrhein-Westfalen wurden acht Beschuldigte festgenommen, darunter eine 30-Jährige, die als hauptverdächtig gilt, unversteuerte Zigaretten aus polnischer Produktion ins Havelland geschmuggelt und verkauft zu haben. Insgesamt waren 130 Beamte im Einsatz. In der Mitteilung des Zollfahndungsamtes Berlin-Brandenburg hieß es, der Steuerschaden liege bei über einer Million Euro.