Auf der Ansichtskarte ist ferner der separate Gemeindesaal auf dem Pfarrhausgelände dargestellt, neben dessen einst überdachtem Eingang zwei Personen standen. Unten rechts lichtete Lindenberg das Bild vom Inneren des schlichten Gemeindesaals ab. Schon immer dominierte die Kirche den gesamten Rhinower Marktplatz. Im Ursprung ist sie etwa 700 Jahre alt, Fachleute sprechen von einem gotischen Feldsteinbau. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts fanden umfassende Umbauten statt (1734/35). Erneute Arbeiten wurden nach einem Großbrand im Jahr 1735 notwendig. Sie dauerten bis 1740, was die Inschrift der Wetterfahne ("Anno 1740") andeutet.
Das Innere der Kirche ist durch eine Lütkemüller-Orgel und einen 1734 geschaffenen hölzernen Kanzelaltar mit mannsgroßen Figuren geprägt. Zu sehen sind die Apostel Petrus und Paulus. Neben dem attraktiven Kanzelkorb und zahlreichen Wandmalereien befinden sich ein altes Stadtwappen und Familienwappen derer von der Hagen in der Kirche. Außen angebrachte Grabplatten dieses Adelsgeschlechts zeugen von deren Bedeutung in und um Rhinow. Der Gemeindesaal auf dem benachbarten Pfarrhausgrundstück war damals mit stabilen Stühlen bestückt, die nun durch leichtere Möblierung ersetzt sind. Heute prangt der Name "Lutherhaus" an diesem Gebäude. Im Raum "Wittenberg" finden über die Wintermonate Gottesdienste statt, weil im Unterschied zur Kirche geheizt werden kann. Deshalb wird dort von der "Winterkirche" gesprochen. Gleichzeitig bietet das Lutherhaus Raum für Kultur-, Theater-, Senioren-, Frauen- oder Jugendveranstaltungen. Das Rhinower Pfarramt und dessen Gemeindepädagoge Hardy Enseleit sind telefonisch und online erreichbar.
einst und jetzt