In Großderschau laufen die Vorbereitungen für die Open-Air-Ausstellung „Faser-Stoff-Papier. Landart 2.0“, die an diesem Sonntag, 4. Juli 2021, um 11.00 Uhr eröffnet wird. Acht Künstlerinnen und Künstler aus Deutschland und der Schweiz bauen aktuell auf dem ehemaligen Bahngelände Skulpturen, Objekte und Installationen auf. Sie verwenden Materialien, die für den Freiraum ungewöhnlich sind - nicht Holz und Metall, sondern Pappe und Papier, Textilien und Pflanzenfasern.
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Dederon - Chemiefaser aus Premnitz

Mit Altpapier arbeitet Ruedi Fluri. Indem er es aufschichtet und nass verdichtet, formt er einen Kegel, der mehrere Meter hoch sein wird. Sabine Neubauer hat Dederon für sich entdeckt, eine Chemiefaser, die zu DDR-Zeiten in Premnitz produziert wurde. Sie näht sogenannte Rundlinge, die dann mit Stroh ausgestopft werden.

Plastische Kreise aus Hanfbeton

Pflanzliche Fasern verwendet Anke Meixner. Sie vermischt Hanfschäben und Kalk zu Hanfbeton und formt daraus plastische Kreise, die eine Botschaft vermitteln werden. Indessen arbeitet Eva-Maria Schön mit Blaupapier. Es wird im ehemaligen Wartehäuschen zum Einsatz kommen.
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Große Pappen zu einer Raumskulptur verbunden

Ilka Raupach biegt Formen aus Drahtgewebe, die mit Papier überzogen werden. Michael Kortländer verbindet große Pappen zu einer Raumskulptur, die wie eine Barrikade wirkt. Marianne Gielen verwendet in ihren Bildern Kunststoffe und Garne sowie Hanffasern und Papier. Antje Scholz verspannt Baumwollfäden in einer Installation am Feldrand.

Industriekultur im Havelland und in der Prignitz

Mit dieser Materialauswahl nehmen die Künstlerinnen und Künstler Bezug zur Industriekultur im Havelland und in der Prignitz, denn die Region kann auf eine außergewöhnliche Vielfalt an Produktionsorten zurückblicken, die pflanzliche, tierische und chemische Fasern sowie Textilien und Papier herstellten. Auch der Ausstellungsort an der ehemaligen Bahnstrecke in Großderschau ist bewusst gewählt.

Seiltanz zur Ausstellungseröffnung

Mit einer Seiltanzaufführung wird die Ausstellung am Sonntag um 11.00 Uhr eröffnet. Die Luftakrobatin, Varieté- und Straßentheaterkünstlerin Thamar Hampe zeigt einen theatralischen Balanceakt auf dem Drahtseil - voll bezaubernder Artistik und clownesker Momente. Als bizarr lustige Figur bewegt sie sich zwischen Anziehungskraft und Schwerelosigkeit. Ilka Raupach gestaltet die Performance „Wenn ich nur lang und tief genug grabe“. Worte zur Ausstellung spricht Bernhard Robben. 
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Zur Zukunft der Faserstoffe

Ein Vortrag und Gespräch zur Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Faserstoffe in der Region ist für den 11. Juli 2021 geplant. Am Abschlusstag, 25. Juli, wird zu Mitmach-Aktionen mit Papier und Textilien eingeladen, am Nachmittag findet ein Jazzkonzert mit Conny Bauer (Posaune) und Warnfried Altmann (Saxofon) statt.

Geöffnet ist mittwochs bis sonntags

Alle Interessierten sind zum Besuch der Ausstellung und der Veranstaltungen herzlich eingeladen. Die Ausstellung ist mittwochs bis sonntags von 11.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Der Eintritt außer zum Konzert ist frei. In einem Blog zur Ausstellung kann man ihr Entstehung mitverfolgen und auch weitere Informationen abrufen.