Beerpong ein Trend in der Jugendkultur auch in Schwedt. Dabei ist dieses vermeintliche Spiel deutlich mehr. Der BC Rotmilane aus Schwedt zeigt, wie aus einem einstigen Partyspiel ein Jugendtrend erwuchs, der Menschen aus allen Schichten der Gesellschaft und Altersgruppen zusammenbringt und zu einer Plattform für den Gedankenaustausch und mehr Akzeptanz wird.
Die Intension ist klar. Wir wollen, dass sich in Schwedt wieder eine Jugendkultur entwickelt, in der das Miteinander, Toleranz und der offene Gedankenaustausch möglich sind und sich keiner ausgeschlossen fühlt, so der Verein. Dabei hat sich beim, einstigen Saufspiel, eine Mischung aus Sport, Kultur und Party etabliert, die durch den eigentlich simplen Versuch einen Tischtennisball in einen Becher zu werfen, Menschen zusammenbringt.
Alkohol ist kein Muss
Um auch Menschen mit Suchterkrankungen nicht auszuschließen, wird zum Beispiel angeboten, statt wie im Ursprung des Spiels vorgesehen, den getroffenen Becher voll mit Bier zu lehren, einfach auf alkoholfreie Getränke zurückzugreifen. Wie erfolgreich dieses Konzept ist, zeigt das letzte Turnier des Vereins. Es gingen rund 100 Teilnehmer an den Start und haben sogar den weiten Weg aus Leipzig, Berlin und Lübbenau auf sich genommen, um an diesem Turnier teilzunehmen.
Der Verein sieht eine große Lücke im kulturellen Angebot der Stadt für Menschen zwischen 16 und Mitte 30. Aber gerade diese Menschen gilt es mitzunehmen und in der Stadt zu halten, so der Verein. Denn im Hinblick auf die bevorstehenden Aufgaben braucht man genau diese Altersgruppe, wissen die Mitglieder, die größten Teils in dieser Altersgruppe angesiedelt sind. Man möchte den Charakter der Stadt aufgreifen und weiterentwickeln. Genau deshalb scheint Beerpong so ein Erfolgsmodell zu sein. Traditionell ist Schwedt groß im Sport und hat in seiner Vergangenheit viele erfolgreiche Sportler hervorgebracht.
Die Symbiose aus Sport und Kultur
Das Beerpong wird somit zum Brückenbauer zweier Welten. Der des Sports und der Kultur. Der Verein hat im Rahmen seines letzten Turniers eine Kunstausstellung, einer lokalen Künstlerin, präsentiert, die als Thema die Jugendprobleme hatte. Am Rande der Spiele, an denen die verschiedensten Gruppen, Vereine und Organisationen teilnahmen, konnte man einen regen Austausch über alle Generationen, Weltanschauungen und Geschlechter hinweg beobachten. Genau darin besteht, laut den Rotmilanen, die Stärke dieser Events. Durch einen Dialog und Austausch den Menschen ein neues Mindset zu geben, um sie toleranter und offener zu machen.
So wundert es kaum, dass die Altersspanne der Besucher von 16 bis 55 reichte. Um dem sozialen Anspruch gerecht zu werden, ist der Eintritt für Besucher frei, auch wenn das den Verein oftmals vor finanzielle Hürden stellt. Schließlich wollen die Miete für die Räumlichkeiten und die Energiekosten wieder eingespielt werden. Daher freut man sich über jede Form von ehrenamtlicher Hilfe. Ohne diese Unterstützung wäre dieses Leuchtturmprojekt in der Jugendkultur nicht möglich, ist sich der Verein sicher.
Friedlich und gemeinsam
Natürlich wird nach einem gewonnenen Turnier anständig gefeiert. Das lassen sich die Rotmilane nicht nehmen und so gibt es nach dem Sport auch immer eine anständige Aftershowparty. Trotz der ausgelassenen Stimmung ist es jedoch friedlich und man achtet aufeinander. Was mit Sicherheit der guten Mischung aus Alt und Jung, Studenten und Handwerkern und völlig unterschiedlichen Charakteren zu verdanken ist.