Willmann setzte einen kleinen Mosaikstein in das große Bild des internationalsten und größten Sport-Events in der Region seit etlichen Jahren. Ein sehr gefüllter Hang-Parkplatz und ein Camping-Areal für die aus halb Europa angereisten Zuschauer, das fast aus allen Nähten platzte, waren die äußeren Zeichen einer sensationellen Resonanz und vor allem auch die beste Anerkennung für die Heim-Mannschaft um MC-Schwedt-Chef Eddy Schulz.
Als der Sonntag bei kühlen drei Grad gerade aus dem Nebeldunst erwachte und sich die Teilnehmer mit ihren Gefährten zur offiziellen Eröffnung auf dem Starthügel postierten, drückte es Jurypräsident Peter Hansen aus Dänemark stellvertretend für alle aus: "Schwedt hat tolle Rennbedingungen geschaffen – wir freuen uns auf spannende Rennen!"
Schon am Sonnabend herrschte allerbeste Rennatmosphäre auf dem Müllerberge-Areal. Dicht umringt war im Fahrerlager insbesondere das Domizil der USA – deren Fahrer triumphierten in allen drei Quad-Qualifikationen. Mit großen Glocken zog ein weibliches Schweizer Quartett gerade Richtung Strecke. "Wir kommen aus Zürich und Umgebung, sind am Donnerstag angereist – die Stimmung ist prächtig", ließen sie noch wissen. Kenny Gardners Anreise war noch ein bisschen weiter: Aus Nordirland hatte er die Reisestrapazen bis in die Uckermark auf sich genommen und schwenkte seine fast zehn Quadratmeter große Fahne. "Ich war 2015 schon mal hier – am Montagmorgen werde ich ganz sicher wieder mit besten Eindrücken die Heimreise antreten.
Und wie zufrieden war Sina Willmann? Am Sonnabend wurde sie in ihrem Quali-Rennen 13., das deutsche Team kam als Zehnter in die sonntäglichen Rennen, weil Manfred Zienecker starker Zweiter im dritten Lauf wurde. "Ich bin nie richtig zufrieden. Aber war okay – und einen Titel kann man mir auch diesmal nicht nehmen: Ich bin die beste Frau im Rennen", meinte die 31-Jährige noch. Ihr Freund und ihr Vater, der früher auch Motocross fuhr und bei dem sich die damals dreieinhalbjährige Sina vor mehr als 27 Jahren erstmals auf ein Quad setzte, hatten indes ihr Gefährt schon wieder vom Schlamm der super präparierten Piste befreit. Der Sonntag konnte kommen.
Siege für USA und Niederlande
Zur Siegerehrung am frühen Sonntagabend wurden schließlich die Teams aus den USA (Quad/Deutschland 13.) und aus den Niederlanden (Seitenwagen/Deutschland 9.) als Sieger aufs Podest gerufen. Es herrschte Partystimmung. Polen, Litauen, USA, Niederlande, Norwegen, Argentinien, Irland, Estland, Italien, Tschechien, Deutschland, Großbritannien, Finnland, Frankreich, Belgien, Dänemark, Schweiz und Ungarn – die Welt war zu Gast in Schwedt. Müde, aber sehr stolz, konnten Eddy Schulz und sein großes Helferteam die Sachen packen. Ein tolles Wochenende!