In der Praxis sieht das so aus: Ein behinderter Mann hat ein Problem mit dem Fahrdienstunternehmen, weil sein Assistenzhund nicht mit in den Transporter darf. Andreas Schwarze sucht nach einer Ersatzfirma, die den Mann samt Hund transportiert. Ein anderer Fall: Ein junges Mädchen ist dauerhaft sehr krank, schämt sich aber, einen Schwerbeschädigtenausweis zu beantragen. Der aber ist notwendig, wenn man bestimmte Leistungen in Anspruch nehmen will, die das Mädchen benötigt. Also spricht Andreas Schwarze mit ihr, beruhigt sie, nimmt ihr die Sorge. Oder ein freier Träger bietet einem Behinderten ein Mittagessen an, das der aber nicht will. Ihm steht das Recht zu, die Geldleistung selbst zu bestimmen und sich ein Essen auf Rädern kommen zu lassen.
Das Problem: Viele Betroffene wissen noch nicht, dass es die Beratungsstelle überhaupt gibt. Schon gar nicht Leute in Templin oder Prenzlau. Daher will Andreas Schwarze Sprechstunden einrichten lassen und Öffentlichkeitsarbeit leisten. Jobcenter, Arbeitsagentur und Sozialamt sind informiert, schicken schon häufig Menschen mit besonderen Problemen zu ihm. Einige Ärzte ebenso. „Manchmal ist es auch nur ein komplizierter Antrag, mit dem ein Behinderter nicht zurechtkommt.“ Helfen kann er bei Widersprüchen, bei Akteneinsicht, bei abgelehnten Leistungen. „Bedarf ist vorhanden“, sagt Andreas Schwarze. „Der steigende Altersdurchschnitt bringt viele neue Erkrankungen und Behinderungen mit sich.“ (os)
EUTB, Beratungsstelle Schwedt, Handelsstraße 11, Kontakt: Telefon 03332 8334924