Aktuell steht das Team des Heimatvereins Schweizerhaus ganz schön unter Stress. Nahezu täglich sind dort Veranstaltungen geplant. Doch der große Zuspruch sei auch Anerkennung der ehrenamtlichen Arbeit bislang, meint Uwe Trzewik vom Vorstand. Vor allem mit der Seelower Grundschule habe man eine so enge Kooperation, dass die Schüler klassenweise zur „Schatzsuche und zum Geotag kommen.
Aber auch die Bad Freienwalde Schüler der Laurentius-Förderschule waren in der vorigen Woche vom Geotag begeistert. Wir haben gestaunt, wie gut diese sehr unterschiedlich behinderte Kinder die Aufgaben erfüllt haben“, erklärt Anita Mielitz. Die ehemalige Seelower Gymnasiumsleiterin kann ebenso wie die pensionierte OSZ-Lehrerin Cosima Lüdemann ihr pädagogisches Können gut bei diesen Projekten zur Anwendung bringen. Gefördert wird das Ganze über das Bundesprogramm „Aufholen nach Corona“. Nahezu alle Vereinsmitglieder sind beim Stationsbetrieb eingespannt. Neu dabei ist seit Jahresbeginn auch Kerstin Zahn, langjährige Ensemble-Leiterin der Seelower Volks- und Showtanzgruppe.
Schatzsuche führt durch die Geschichte des einstigen Mustergutes
Die Schatzsuche entstand als ein Gemeinschaftsprojekt mit dem Berliner Mach-Mit-Museum für Kinder. Dabei ist ein Heft mit Aufgabe entstanden, in dem solche Fragen geklärt werden müssen, was ein Schweizerhaus überhaupt ist, was mit Hugo Simon und seiner Familie geschehen ist, und welche Kunstwerke dort einst zu sehen waren. Es werden Scherben der Kunstfigur des Hirschebers gefunden und zusammengesetzt.
Auch die Schüler einer 4. Klasse aus Seelow, die daran am Dienstag teilgenommen hatten, waren begeistert.Schwerpunkt liegt auf der Teamarbeit
Insgesamt zehn Schulklassen sind in diesem Jahr dabei. Ganz nach den Vorgaben des Förderprogramms liegt ein Schwerpunkt darauf, dass die Kinder als Teams die Aufgaben lösen. Das führt dazu, dass auch die ausländischen Schüler sehr gut mitmachen können. Und „Spaß macht es ihnen allen“, berichtet Anita Mielitz. Die Teilnehmer bekommen dann noch Erinnerungsstücke mit: Gipsabdrücke der Scherben des Hirschebers.
Zu den Geo-Tagen, die am Sonntag um 13 Uhr mit den Familien eröffnet werden, gibt es ebenso einen Stationsbetrieb. Am einstigen Bienenhaus erfahre die Teilnehmer alles zum Thema „Bienen und Honig“. Betreut wird diese Station diesmal von den Letschiner Imkern. Zur Station „Wald und Wild“ hat Cosima Lüdemann, die selbst eine passionierte Jägerin ist, das Naturschutzmobil des Landesjagdverbandes nach Seelow holen können. An der Station „Insekten und Co.“ gehen die großen und kleinen Teilnehmer dann selbst auf die Pirsch und fangen Insekten, die im Anschluss bestimmt werden.
Natürlich wird sich auch viel am Grünen Klassenzimmer vor dem Goethe-Gartenhaus abspielen. An den Kräuterbeeten gibt es viel zu erfahren vom Geschmack und der Verwendung der Kräuter, die dort wachsen. Erfahrungsgemäß das größte Interesse aber wird der Brutapparat erregen. Den bringt Cosima Lüdemann von Zuhause mit. Die Kinder können erleben, wie aus den Hühnereiern Küken werden.
Schließlich geht es dann darum, Obstsorten zu bestimmen und Getreidesorten zu erkennen. Das Mustergut war auch einmal Forschungsstätte für neue Obst- und Gemüsesorten des heutigen Zalf Müncheberg, das zur Zeit von Hugo Simon noch Kaiser-Wilhelm -Institut für Züchtungsforschung hieß und bis 1933 von Erwin Baur geleitet wurde. Baur hat, Ironie des Schicksals, das erste Lehrbuch für Rassenhygiene verfasst und die Machtergreifung der Nazis begrüßt.
Zu den Geo-Tagen haben sich bislang für die nächste Woche die Grundschule Dolgelin und Seelow sowie die Seelower Kitas Max und Moritz und Arche Noah angemeldet. Weitere Einrichtungen können sich noch anmelden, so Uwe Trzewik.